7 Tipps für gute Buchwerbung bei Facebook und Instagram
Facebook- und Instagram-Werbung für Bücher
In der Buchcommunity scheint es einen Glaubenssatz zu geben, der sich stark hält: Geld in Buchvwerbung zu stecken - das bringt immer etwas.
Wir würden uns alle freuen, wenn das wirklich so wäre.
Doch ich kenne eine Gruppe von Autoren, die Geld in Buchdeal-Seiten stecken, die ihnen keine transparenten Ergebnisse geben oder die Resultate nicht in Echtzeit liefern. Obwohl sie die Ergebnisse nicht aufgeschlüsselt bekommen, nutzen sie diese Seiten weiterhin. Vielleicht ist damit die Hoffnung verbunden, dass sich die Bücher über diese Seiten doch noch gut genug verkaufen. In die zweite Gruppen fallen Autoren, die einen Facebook- oder Instagram-Beitrag direkt aus ihrem Feed bewerben, ohne sich mit den Möglichkeiten des Werbeanzeigenmanagers zu beschäftigen.
Halten wir zuerst fest: Bitte nutze für jede Anzeige, die du auf Facebook oder Instagram für deine Bücher schaltest, über Facebook den sogenannten Werbeanzeigenmanager. Er ist ein mächtiges Hilfsmittel, das dich unterstützt, genau die Leser zu erreichen, an die du dein Buch verkaufen möchtest und liefert dir außerdem noch detaillierte Ergebnisse zu Impressionen, Reichweite, Aufrufe der Buch-Webseite/Buchseite, Klicks auf den Aktionsbutton,….
Hier eine meiner letzten Kampagnen, die ich für meine 6-Tages-Mini-Challenge geschaltet habe (die Ergebnisse sind in MXN):
Der Werbeanzeigenmanager liefert diese Informationen in Echtzeit. Mit den Ergebnissen kann ich entscheiden, was ich mache: Zwei der Anzeigen liefen nicht besonders gut und ich beendete sie.
Ein anderer Punkt, den ich am Anfang festhalten möchte: Nimm am Beginn 80 bis 100 Euro als Testbudget in die Hand. Ich weiß, dass das für den Anfang für einige Autoren viel klingt. Aber sehen wir es mal so: Wenn du auf den Buchdeal-Seiten drei- oder viermal im Jahr 20 Euro in die Hand nimmst, summiert es sich auf den gleichen Betrag auf. Durch die Möglichkeiten bei Social Media erreichst du langfristig mehr, wenn du deine Ergebnisse auswertest und verbesserst.
In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, mit welchen 7 Tipps du ebenso gute Ergebnisse mit deinen Werbenanziegen erzielst.
1. Deine Werbeanzeige emotional aufbauen (Bild oder Video + Text)
Bitte in die Werbeanzeige nicht einfach das Buchcover mit dem Text “Meinen neues Jugendbuch gibt es hier zu kaufen” und einem Link zu deinen Selfpublishing-Anbieter stellen.
Gute Werbung zieht am besten, wenn sie uns auf einer emotionale Ebene anspricht.
Stellen wir es uns so vor: Auf einer Party stehst du vor den Gästen und hältst dein Buch in der Hand. Das würde in der Werbeanzeige als Bild so aussehen: Close Up mit dir und Buch. Du strahlst und man sieht, dass du dich über die Veröffentlichung freust. Auf der Party erzählst du den Gästen interessante Dinge über das Buch (kurze Zusammenfassung, besondere Elemente). Genau das stellst du in den Text der Werbeanzeige für das Buch. Vielleicht gibt es gerade ein Special zum Start, das ein besonderer Teaser für die Party-Gäste ist. Nimm auch das auf.
Wenn du deine Werbeanzeige mit einem Video statt einem Bild machst, dann stell es dir wieder wie auf der Party vor: Du stellst den Party-Gästen dein Buch, die besonderen Elemente und etwaige Aktionen vor.
Hast du mehr als eine Idee für Bilder/Videos und/oder Texte? - Super! Im Werbeanzeigenmanager kannst du verschiedene Titel und Beschreibungstexte über die Option “dynamische Ads” austesten. Der Anzeigenmanager schlüsselt dir für jede Variante der Anzeige die Ergebnisse auf. So kannst du mit der Zeit feststellen, welche deiner Bilder/Videos und Texte am besten bei deinen Lesern ankommen.
2. Einheitliche Farben und Texte in deiner Anzeige nutzen
Alle Werbeanzeigen – egal, wo du sie schaltest - sollten immer dein Branding übernehmen.
Wenn mein Branding für texthungrig hellblau ist und eine klare Schriftart hat, ziehe ich diese Bildsprache auf allen Social Media-Seiten, Werbeanzeigen, meiner Website und bei Kooperationen einheitlich durch. Wenn ich meine Autoren duze, werde ich sie in einer meiner Anzeigen nicht auf einmal Siezen oder in einer unpersönlichen Sprache anreden.
Was wir uns vor Augen halten müssen: Leser sehen die Werbeanzeigen bei Facebook und Instagram an verschiedenen Stellen (Feed, Stories, Messenger, Sidebar,…). Im Werbeanzeigenmanager lassen sich die Optionen für das Ausspielen der Anzeige bis zu einem gewissen Grad einstellen.
Durch die Farbwahl und den Schreibstil deiner Werbeanzeige schaffst du bei den Lesern eine bestimmte Erwartungshaltung. Nehmen wir als Beispiel einen Jugendbuchautor, der lustige Abenteuerromane für Jugendliche zwischen 10 bis 14 Jahren schreibt. Er setzt in den Werbeanzeigen auf knallige, kräftige Farben und lustig geschriebene Texte. Die jungen Leser sehen die Werbeanzeige und fühlen sich durch den auf sie zugeschnittenen Aufbau angesprochen. Sie klicken in die Anzeige hinein und werden auf die Website des Autors weitergeleitet. Ist die Website nun in schwarz-weiß-Tönen gehalten und mit ernsten Texten im Sie geschrieben, sind die jungen Leser sicher weg. Der Autor hat Geld für einen Klick ausgegeben, der ihm kein Ergebnis (einen Buchverkauf) bringt. Was der Autor bewirbt, passt in diesem Beispiel nicht zur Erwartung, die die Leser mit der farbenfrohen und leichten Werbeanzeige im Hinterkopf haben.
Überlege daher, was die visuellen Elemente deines Brandings sind (Farben, Farbfilter, Logos, Schriftarten) und übernimm diese Elemente für deine Werbeanzeigen. Der Leser klickt mit einer bestimmten Erwartungshaltung in deine Anzeige und wird nicht enttäuscht.
Würdest du gerne mehr Bücher auf Instagram und Facebook verkaufen?
In den Social Media-Minikursen hörst du, wie du mit deinem Autorenprofil bei Facebook mehr Leser für deine Romane und Sachbücher findest.
3. Verlinke aus der Anzeige auf die Buchseite auf deiner Website
Manche Autoren schalten bei Facebook und Instagram Werbung und verlinken von einem Kanal, auf dem sie nur Gäste sind, auf eine andere Seite, auf der sie nur Gäste sind (Selfpublishing-Anbieter, Buchdeal-Seiten). Sie bezahlen Facebook quasi dafür, dass sie die Besucher auf einen fremden Anbieter weiterleiten.
Warum nutzen sie ihr Geld nicht dafür, dass sie die Leser auf ihre eigene Website führen? So lernen alle Menschen, die über die Anzeigen auf Facebook und/oder Instagram auf den Autor aufmerksam werden, zuerst die Website des Autors kennen. Es entsteht eine viel größere Beziehung und die Leser können die Inhalte des Autors kennenlernen, bevor sie auf die Kaufseite weiterklicken. Außerdem erhältst du über diesen Aufbau wertvolles Feedback, wie gut deine Website funktioniert: Sind die Texte gut genug aufgebaut, sind die Kaufbuttons an den richtigen Stellen,… dass die Leser das Buch auch kaufen?
Wenn du als Autor (noch) keine eigene Website hast, erstelle dir vor dem Schalten der nächsten Werbeanzeige eine kostenlose Version über einen guten Anbieter (Wix als Empfehlung - es lässt sich später gut upgraden und kostet nicht die Welt, ca. 10 Euro pro Monat in der Pro-Version ohne das Wix-Logo). Das ist noch immer besser als Geld für Werbung auszugeben, die direkt auf die Buchseite eines Verlags oder eines Selfpublishing-Anbieters verlinkt.
4. Achte auf die Reaktionen deiner Zielgruppe
Die Frage ist zuerst einmal: Wer ist überhaupt meine Zielgruppe? Das sind alle Leser, an die du deine Bücher vermarkten möchtest. Falls du es noch nicht getan hast, beginne mit einem Wunschleser-Profil und schreibe dir so genau als möglich auf, an wen du deine Bücher verkaufen möchtest.
Im Werbeanzeigenmanager stellst du die Zielgruppe dann genau ein (Wohnort, Alter, Geschlecht, Interessen, Demografie, Berufe, Sprachen und Verbindungen mit deinem Profil). Natürlich willst du das Geld nicht für die Leser ausgeben, die dir sowieso schon folgen, sondern nur für neue Leser. Im Anzeigenmanager bekommst du sofort Feedback, wie viele Menschen du mit deinen Wunsch-Merkmalen erreichst:
Suchst du die richtigen Menschen aus, werden dir die Leser mit der Zeit unter der Werbeanzeige Kommentare hinterlassen, Likes geben und die Anzeige bei sich teilen.
Sieh dir die Reaktionen deiner Leser über die “Benachrichtigungen” bei Facebook und Instagram an und reagiere auf sie:
Nutze die positiveren Kommentare für dich: Weise auf sie hin oder kommentiere unter ihnen.
Lerne aus Fragen: Baue deine Bilder/Videos oder Texte klarer auf.
Fange die negativeren Kommentare ab: Entscheide, ob du sie weiterhin öffentlich zeigst. Das kann eine gute Diskussion auslösen. Oder verstecke den Kommentar und antworte dem Leser mit einer persönlichen Nachricht.
5. Messe die Ergebnisse deiner Werbeanzeigen
Wer Geld für Werbemaßnahmen ausgibt, möchte sicherlich mehr über die Ergebnisse wissen. ;)
Das Tolle ist beim Werbeanzeigenmanager, dass du die Ergebnisse in Echtzeit mit allen Kriterien bekommst: Impressionen, Reichweite, Aufrufe der (von dir festgelegten) Website, Klicks auf die Seite und auf der Seite, Käufe und andere Faktoren.
Deshalb kannst du während der gesamten Laufzeit verfolgen, was sich tut und welche Trends sich entwickeln. Wie in meinem Beispiel am Anfang dieses Beitrags haben zwei Versionen meiner Werbeanzeige nicht besonders gut funktioniert. Ich habe sie deswegen desaktiviert und die anderen beiden Versionen verbessert. Was ich noch immer tue, denn die Ergebnisse von Werbeanzeigen werden durch regelmäßige Auswertungen ebendieser besser: Man erreicht mit kleinerem Budget mehr Menschen, löst mehr Reaktionen aus und verbessert uU so die Reichweite, erhält mehr Feedback zum Inhalt der Werbeanzeige und überarbeitet sie,…
Wenn du mit einem Testbudget von 80 Euro beginnst, hast du schon nach einigen Tagen gute Anhaltspunkte: Du kannst mit diesen Faktoren arbeiten und dein Budget besser nutzen.
6. Richte die Werbeanzeigen auf deine Ziele aus
Über den Werbeanzeigenmanager kannst du die Anzeigen bei Facebook und Instagram an verschiedenen Stellen ausspielen (Feed, Stories, Messenger, Sidebar,…).
Es gibt kein Patent-Rezept, das vorschreibt, dass du deine Anzeigen immer auf Facebook und Instagram gleichzeitig schalten musst/sollst. Es kommt vielmehr auf deine Ziele an,
Wenn du dein Buch mehr Lesern anzeigen möchtest, schalte die Anzeige mit einer guten Zielgruppen-Auswahl auf beiden Kanälen und miss die Ergebnisse und Reaktionen während der Laufzeit der Werbung.
Wenn du deinem Facebook-Profil mehr Zeit widmest als deinem Instagram-Profil, spiele die Anzeigen bei Facebook aus. Häufig sehen sich die Menschen, die die Werbeanzeige anklicken, auch das Profil des Autors an. Hat der Autor beispielsweise einen Instagram-Feed, der noch nicht gut genug zeigt, dass es hier um einen Buchautor geht, ist die Werbung bei Instagram in den meisten Fällen vergebene Liebesmüh: Die Leser klicken auf die Werbeanzeige, kaufen möglicherweise noch das Buch, werden aber nicht zu Followern. (Und langfristig möchten wir über die Werbeanzeigen etwas anderes erreichen: Nicht nur für einen Kaufklick zahlen, sondern die Interessenten durch die Werbeanzeige auf uns aufmerksam machen und mit unseren Profilen und Inhalten von uns überzeugen.)
7. Getrennte Inhalte für die Werbeanzeigen erstellen
Wer die Werbeanzeigen direkt über die Option “Beitrag bewerben” schaltet, muss mit den Bildern/Videos und Texten des Beitrags arbeiten.
Nutzt du hingegen den Werbeanzeigenmanager, kannst du eigene Creatives für die Werbeanzeigen erstellen: Bilder und Videos, die nur der Zielgruppe der Werbeanzeige gezeigt werden. Die restlichen Follower sehen die Anzeige nur dann, wenn sie Teil der Zielgruppe sind. Diese Art von Werbeanzeigen sind nicht Teil des Feeds oder der Stories.
Deswegen kann man auch kreativer arbeiten und mehrere Varianten austesten.
Absolute No Gos bei Facebook- und Instagram-Ads
Zu guter Letzt sind hier noch die absoluten No Gos für Facebook- und Instagram-Ads:
Beiträge direkt aus dem Post bewerben: Du kannst die Zielgruppe nicht targetieren und keine eigenen Creatives oder Texte erstellen. Deshalb besser die Anzeigen über den Werbeanzeigenmanager schalten. Aller Anfang ist schwer, aber einfach mal mit dem Thema starten und die Möglichkeiten des Tools nutzen.
Werbeanzeigen nur mit dem Buchcover schalten: Die Anzeige ist emotionslos und löst wenig Klicks aus. Besser ein emotionales Bild verwenden: Du mit dem Buch in der Hand und ein paar Worten zu deinem Buch. Das Buchcover mit einer positiven Leserstimme.
Kein ansprechendes Profil haben: Du zahlst dafür, dass neue Leser auf dein Profil kommen und dein Buch kaufen. Wenn dein Profil nicht ansprechend ist, bleiben sie nicht bei dir. Kümmere dich vor der nächsten Werbeanzeige darum, dass dein Profil ansprechende Inhalte für deine Wunschleser hat.
Wischi-Waschi-Texte oder Superlativ-Texte schreiben: “Der beste Krimi von 2020”, “Mit diesem Krimi wirst du nicht mehr schlafen können”. Überlege lieber, was du auf einer Party über dein Buch erzählen würdest. Die Story und interessante Inhalte zum Buch oder Leserstimmen funktionieren gut: “Der Plot hat mir manchmal die Nackenhaare aufgestelllt.”
Kein Konzept hinter der Werbung überlegen: Was passiert, wenn der Leser auf die Werbeanzeige klickt? Kann er nur dein Buch kaufen oder steht etwas Größeres dahinter: Du zeigst ihm nach einer Woche ein anderes Buch, das er kaufen kann. Bekommt er ein Freebie, über das er dich kennenlernen kann und du ihm dann über den Newsletter deine Bücher anbietest?
Komm gerne in meine Facebook-Community, wenn du noch Fragen hast.