Amazon Ads – 5 Fehler bei Keyword-Recherchen
Vermeide diese Fehler bei den Keyword Amazon Ads
Kennst du schon meine Reihe zu den Amazon Ads?
In einigen Blog-Beiträgen habe ich gezeigt, wie du als Selfpublisher mit den Amazon Werbeanzeigen arbeitest und die Berichte auswertest, damit du noch mehr Bücher verkaufst.
Teil 1 Amazon Werbung schalten - So gehts
Teil 2 Amazon Ads Rezept für Selbstverleger
Teil 3 Reanimations-Tipps für deine Amazon Ads
Teil 4 3 typische Fehler bei den Amazon Ads
Für viele Selfpublisher sind die Ads trotz dieser Anleitung noch immer eine Herausfoderung. Das liegt vor allem daran, dass sie die Informationen für die Werbeanzeigen (nicht) richtig recherchieren. Jede Art von Werbung funktioniert immer dann am besten, wenn man die Zielgruppe und ihr Suchverhalten gut kennt. Denn so weiß man, welche Art von Werbung und mit welchen Strategien man sie aufbauen muss.
Im deutschsprachigen Marketplace amazon.de habe ich in den Coachings mit verschiedenen Roman- und Sachbuchautoren zwei Erfahrungen gemacht:
Bei Romanautoren funktionieren die Werbeanzeigen meist in den Kategorien gut. Sie sind außerdem billiger als die Keywords und Produkte.
Bei Sachbuchautoren funktionieren Keywords und Produkte meist besser als Kategorien. Kategorien funktionieren dann gut, wenn sie bis in die tieferen Pfade recherchiert sind.
Die Besonderheit der Keywords-Kampagnen bei den Amazon Ads
Generell sind Keywords bei beiden Gruppen im Vergleich mit Produkten und Kategorien teuer, unabhängig vom Genre und Thema.
Woran liegt das? Wahrscheinlich bieten die meisten Autoren nur auf Keywords, weil sie nicht wissen, dass sie auch Anzeigen auf Produkte (also Bücher oder andere Amazon-Produkte) und auf Kategorien schalten können. Deswegen gibt es bei den Keywords-Kampagnen mehr mitbietende Autoren und die Gebotspreise pro Keywords sind höher als die von Produkt- und Kategorie-Kampagnen.
Nichtsdestotrotz lohnen sich Keywords-Kampagnen. Wie in anderen Beiträgen erklärt, solltest du für den Anfang eine exakte und eine breite Keywort-Kampagne schalten. Damit erhältst du genügend Informationen, um deine Kampagnen weiter auszuewrten und zu verbessern.
Was sind die 5 Fehler, die ich oft bei Keyword-Kampagnen sehe?
1. Auf Keywords bieten, die die Leser nicht suchen
Die Autoren suchen (generell, nicht nur auf Amazon) Keywords heraus, die ihre Leser nie gesucht haben, nie suchen und nie suchen würden.
Hier ein paar Beispiele:
Ich bin Thriller-Autor und denke, dass meine Leser bei Amazon Keywords wie die folgenden suchen:
Thriller (viel zu allgemein)
Thriller-Autor (wird nicht gesucht)
deutscher Thriller (viel zu allgemein)
Ich überlege nach einer nicht besonders erfolgreichen Keyword-Kampagne nochmal die Keywords und suche solche, die Leser suchen und die dem Leser-Verhalten entsprechen:
deutsche Thriller Bestseller
guter Thriller
Thriller Neuerscheinungen 2020
Sobald ich das Verhalten meiner Leser verstehe, komme ich auf gute Keywords. Und diese kann ich dann für Keywords-Kampagnen verwenden, die mir positive Resultate liefern. Denn die Werbeanzeige wird oft ausgespielt, weil Leser diese Begriffe suchen (und andere Autoren ihre Keywords wahrscheinlich nicht gut recherchieren).
2. Keywords verwenden, die zu viele Mitbewerber haben
Im oberen Beispiel haben einige der schlechten Keywords bis zu 70.000 andere Bucheinträge. Das sind typischerweise die “klischeehaften” und sehr allgemeinen Keywords.
Thriller
neue Thriller
deutsche Thriller
Viele Autoren Anzeigen schalten ihre Werbeanzeigen auf diese allgemeinen Keywords. Ich vermute, dass sie wenig Zeit haben, sich mit Keywords nicht auskennen, denken, dass der Plan schon aufgehen wird,…
Amazon funktioniert nach dem PPC-Prinzip: pay-per-click. Als Autor biete ich auf jedes Keyword, Produkt oder jede Kategorie eine gewisse Summe an Geld. Andere Autoren machen das ebenfalls.
Wer die typischen und allgemeinen Keywords in seinen Anzeigen verwendet, steht im Wettbewerb mit vielen anderen Autoren, die das ebenfalls machen. So ist man automatisch gezwungen, mehr Geld auszugeben. Denn im Vergleich mit den anderen, mitbietenden Autoren spielt Amazon die eigene Keyword-Anzeige nur aus, wenn das Gebot höher als das der anderen ist.
Die Anzahl der anderen Autoren und der höhere Mitbewerb sind der Grund, warum Keywords im allgemeinen teurer als Produkte und Kategorien sind. Genau deswegen muss man mehr Geld hineinstecken, damit Amazon die eigene Werbeanzeige überhaupt noch ausspielt.
Daher weg von diesen “typischen” und “klischeehaften” Keywords und hin zu längeren und ungewöhnlicheren: Andere Autoren recherchieren letztere weniger und bieten folglich weniger auf sie. Wegen der geringeren Zahl an Mitbietern sind diese Keywords billiger und man hat mehr Chancen, dass Amazon die Werbeanzeige ausspielt.
3. Anzeigen mit wenigen Keywords schalten
Viele Selbstverleger schalten ihre Amazon Ads mit nur 30 bis 50 Keywords. Das ist definitiv viel zu wenig für Werbenanzeigen. Amazon sammelt über die ersten Werbeanzeigen erst mal Daten und in den meisten Fällen weiß man am Anfang noch nicht, was funktioniert und was nicht. Mit den gesammelten Daten der Anzeige kann man sich nach 10 bis 14 Tagen ansehen, welche Keywords funktionieren und welche nicht. Mit “funktionieren” sind Impressionen, Klicks und Käufe gemeint.
Mehr zu diesem Thema im Teil 2 der 5-teiligen Reihe zu den Amazon Ads: Teil 2 Amazon Ads Rezept für Selbstverleger
Wenn du nur ein kleines Set an Keywords für den Start deiner Anzeigen verwendest, spielt Amazon deine Anzeigen nur unter wenigen Keywords aus. Andere Autoren verwenden einige derselben Keywords und bieten unter Umständen höhere als so. Außerdem suchen Leser einige Keywords nicht so oft wie andere.
Das führt dazu, dass deine 30 bis 50 Keywords weniger als 30 bis 50 sind. Und mit so einem kleinen Set an Keywords bringt die Anzeigen wenig.
Besser ist es, wenn du mindestens 200 gut recherchierte Keywords einsetzt.
Das können drei verschiedene Keywords sein:
Längere Wortkombinationen, die deine Leser suchen
Buchtitel von erfolgreichen Autoren (das sind ebenfalls Keywords)
Autorennamen von bekannten Autoren (das sind ebenfalls Keywords)
Wenn du Sachbuchautor bist und gerade ein wichtiges Thema in deinem Bereich ansteht, kannst du auch verwandte Keywords aufnehmen (Homeoffice Einsteigerbuch -> Pandemie, Quarantäne,…). Wenn du Romanautor bist und gerade ein neuer Film herauskommt, der für Leser deines Buchs interessant ist, nimm diesen auf (Fantasy Buch für Jugendliche -> Harry Potter Teil 3). Die Werbeanzeige kann für Menschen, die an diesen Themen interessiert sind, einen Klick zu deinem Buch auslösen. Und hoffentlich einen Kauf. ;)
4. Nur korrekte Keywords suchen
Nicht alle Leser geben die Suchbegriffe in ihren Suchanfragen richtig ein. Und nicht alle neuen Leser sind mit den Genre-Begriffen oder Themen-Fachvokabular vertraut.
Ausgehend von den richtig geschriebenen Keywords solltest du auch an Leser denken, die die richtigen Begriffe oder die korrekte Rechtschreibung nicht beherrschen. Vor allem bei Autoren, die in englischlastigen Genres oder Themen schreiben, kann das interessant sein. Manche Leser verwenden die deutsche und manche die englische Schreibweise. (Falsch geschriebene Keywords sind meist auch billiger als korrekte, trotzdem aber relevant, weil Leser sie ja suchen.)
Beispiele
Fantasy Trilogie
Fantasy Triologie
Fantasy Trilogy
Urban Fantasy Buch
Urban Phantasy Buch
Mit den falsch geschriebenen Keywords ergibt sich auch eine Chance, auf das Minimum an 200 Keywords zu kommen.
5. Namen bekannter Buchtitel und Autoren auslassen
Wie in einem anderen Beitrag schon erwähnt, machen der eigene Autorenname und Buchtitel für die Amazon Ads wenig sind: Denn sie sind schon Teil der Amazon-Metadaten und Leser finden sie in der Amazon-Suchbox sowieso. Deswegen sollte man bei den Amazon Ads nie Geld in Keywords stecken, die der eigene Autorenname oder Buchtitel sind.
Die Namen bekannter Buchtitel und Autoren sind hingegen eine tolle Möglichkeit, neue Keywords zu finden: Die Leser suchen sie, weil sie diese Buchtitel und Autoren kennen und als Autor hast du mehr Keywords für deine erste Kampagne.
Bei Keywords, die bekannte Buchtitel und Autoren sind, können die Gebotspreise manchmal hoch liegen.
“Stephen King” ist sicher so ein Keywords, das über 1 Euro kostet.
“Stephen King Der dunkle Traum” wird wahrscheinlich viel weniger kosten.
Was du daher machen solltest:
Lege eine Liste der bekannten Autoren in deinem Genre/Thema an. (Wenn du nicht weißt, wie du das machst, gehe in die Amazon-Bestseller-Listen oder Bild- und Spiegel-Bestseller-Listen).
Suche dir die 30 bekanntesten heraus.
Suche dir dann ihre bekanntesten/neuesten Bücher heraus. Gern auch mehr als ein Buch.
Wenn die Autorennamen zu bekannt klingen, werden sie tendenziell teuer sein. (Trotzdem mal notieren und im Amazon Ads-Manager dann in den Gebotsvorschlägen ausprobieren!) Gehe ins Mittelfeld und mache dort die gleiche Recherche.
Du möchtest mehr Keywords finden, um eine Kampagne mit mindestens 200 Keywords zu haben und Informationen zu gewinnen.
Kostet diese Recherche etwas? Nein.
Sie kostet aber Zeit.
Du kannst dich von Tools unterstützen lassen (Sonar Tool, Helium,…). Aber diese erste Arbeit solltest du am Anfang ohne Tools machen. Warum? - Weil du derjenige bist, der seine Leser am besten kennt. Und jede Werbeanzeige dieser Welt wird nur dann funktionieren, wenn du sie an deinen Leser anpasst und auf ihn ausrichtest.
Viel Erfolg mit den verbesserten Keyword-Kampagnen. :)