Von der Autorenwebsite zur Autorenplattform: Inhalte und Aufbau
7 Tipps, wie du dir eine Autorenplattform aufbaust
Wenn du dir eine langfristige Karriere als Autor aufbauen möchtest, dann setze auf eine Autorenplattform.
Im englischsprachigen Raum hat sich dieses Konzept in den Autoren- und Selbstverleger-Communities längst durchgesetzt; hierzulande setzen meist nur die großen Namen auf diese Möglichkeit.
Eine Autorenplattform ist mehr als eine Autoren-Website: Eine Autorenplattform baut gezielt eigene Kontakte und eine eigene Leserschaft auf. Sie macht den Autor von anderen Anbietern und ihren Spielregeln unabhängig.
Eine Website ist hingegen meist das verlängerte virtuelle Aushängeschild des Autors; im besten Fall mit einer Kaufmöglichkeit für das Buch.
Die typischen Inhalte von Autorenwebsites und Autorenplattformen:
Die typischen Kennzeichen von Autorenwebites und Autorenplattformen:
Warum solltest du dir eine Autorenplattform erstellen?
Es geht im Marketing darum, eine sichere und breitgefächerte Strategie zu haben.
Nehmen wir an, dass eine der Seiten aus technischen oder anderen Gründen nicht abrufbar ist: Die Werbe- und Verkaufsmöglichkeiten sowie die Besucher, Leser und Abonnenten sind somit zeitweise oder ganz weg.
Im Buchmarketingkreis, den ich dir als Autor für dein online Marketing ans Herz lege, setzt du daher auf eine dreibeinige online Strategie: Social Media, Website und Buchverkaufsplattform. Mehr dazu HIER.
Die Website ist dabei das Herzstück deiner online Vermarktung.
Interessanterweise konzentrieren sich im Alltag viele Autoren auf Social Media und den Follower-Aufbau auf Seiten, die sie selbst nicht kontrollieren können. Gleichzeitig vernachlässigen sie die weitaus wichtigere Plattform; nämlich ihre eigene, die sie vollständig kontrollieren können: ihre Website.
Um dich von den Spielregeln und der Sichtbarkeit bei anderen Anbietern unabhängig zu machen, erstellst du dir daher eine Plattform, die über die Idee einer Autoren-Website hinaus geht: Du machst die Website zu einer digital gut sichtbaren und gut durchdachten PR-Maschine.
Gerade jetzt werden Autorenplattformen immer wichtiger, denn Social Media Seiten schränken nach und nach die organische Sichtbarkeit ein. Sie wollen durch bezahlte Werbung mehr Einnahmen generieren. So geschehen bei Facebook und kürzlich bei Pinterest. Buchverkaufsplattformen und Veranstalter können ihre Spielregeln und Teams ebenso ändern. Amazon ist wegen der sich ständig ändernden Regeln bzw. Unternehmenspolitik einigen ein Dorn im Auge. An einer Autorenplattform führt in Zukunft kein Weg vorbei und je früher du damit beginnst, desto besser für dich.
Wie machst du dich mit einer eigenen Autorenplattform unabhängig?
1. Setze auf ein modernes Websitesystem
Mit modern ist gemeint, dass dir dein Websitesystem Daten über deine Besucher und Leser liefern soll. Es soll dir Statistiken zeigen, die du für den Ausbau der Plattform nutzen kannst: Suchanfragen, Impressionen, Klickhäufigkeit, Klickverhalten und andere Faktoren.
Darüber hinaus soll es zusätzliche Features wie einen Blog, einen Newsletter und als Option einen Shop haben.
Gute Websitesystem sind Squarespace (meine Seite) und Wixx. Wordpress empfehle ich persönlich nicht an Anfänger, denn es arbeitet mit Plugins, die man extra installieren muss. Diese Systeme kosten etwa 150 bis 200 Euro pro Jahr.
Websitesysteme, die preiswerter sind, liefern meist keine Daten über die Besucher und nutzen damit wenig. Bei diesen Systemen lassen sich manchmal keine zusätzlichen Features einbauen oder nur mit einem Aufpreis installieren.
Langfristig gesehen lohnt sich die Investition in ein gutes (und etwas teureres) System.
2. Überlege das Ziel deiner Autorenplattform
Weißt du, aus welchem Grund die meisten Leser über Autorenseiten keine Bücher kaufen? Weil die Website zu viel auf einmal wollen: den Autor präsentieren, eine Leseprobe anbieten, einen Newsletter verschicken, das Buch kaufen,… Der Besucher ist mit der Information überfordert und macht gar nichts.
Bei deiner Autorenplattform überlegst du dir daher, welches Ziel du mit ihr möchtest. In den meisten Fällen wird das Ziel heißen, ein Buch zu verkaufen. Gib dem Leser deswegen auf jeder Unterseite die Möglichkeit, das Buch kaufen zu können.
Wenn du das Buch über mehrere Plattformen verkaufst, kannst du entweder alle angeben (wie beispielsweise http://paul-auster.com/) oder nur die stärkste Plattform. Option 1 hat den Vorteil, dass die Leser je nach Geschmack im jeweiligen Shop kaufen können. Option 2 ist von Vorteil, wenn eine Plattform heraussticht und du eine höhere Conversion und damit ein besseres Ranking erzielen willst.
Bietest du mehrere Bücher an, setze das neueste auf die Startseite und die älteren auf Buchunterseiten. Baue auch hier Kaufbuttons ein. Die meisten Internet-User sind „klickfaul“ geworden. Ist die gewünschte Information nicht auf der Website, machen sich die wenigsten User die Mühe, noch weiter danach im Web zu suchen.
3. Bau dir eine Email-Liste mit eigenen Abonnenten auf
Erinnerst du dich noch daran, wann du auf einer Website das letzte Mal deine Email-Adresse hinterlassen hast? Wahrscheinlich dann, wenn du dafür ein besonderes Freebie bekommen hast. Fast niemand gibt mehr seine Email-Adresse heraus, denn Spam ist allgegenwärtig. Es muss schon einen guten Grund geben, es trotzdem zu machen.
Überlege daher, welches Freebie oder Geschenk du deinem Besucher machen kannst, damit er seine Email-Adresse hinterlässt. Denke an etwas, was ihn wirklich umhaut:
Ein zusätzliches Kapitel als Leseprobe
Ein Kapitel aus deinem nächsten Buch, das noch unveröffentlicht ist
Eine Eintrittskarte zu deiner nächsten Veranstaltung oder ein Rabatt
Ein exklusives Geschenk von dir
Überlege dann, ob du auf dieses Geschenk noch weitere Nachrichten nachfolgen lassen willst. Das ist sinnvoll, um unabhängig von anderen Seiten im Kontakt mit deinen Besuchern zu bleiben. Du möchtest auf keinen Fall spammen, aber auch nicht in Vergessenheit geraten.
Erstelle dir einen Plan: Welche Themen und Inhalte kannst du deinen Abonnenten in der Email-Folge präsentieren? Das sollten lesenswerte Themen sein. Du kennst sicher wie ich Anbieter, die nur Müll rausschicken.
Mach es anders: Werde jemand, dem man gerne seine Email-Adresse gibt, weil man Emails mit spannenden Inhalten bekommt.
Welche Inhalte können das sein?
Insights zum nächsten Buch
Berichte über Auftritte und Lesungen
Zukünftige Projekte
Exklusive Email-Listen Gewinnspiele
Rabatte zu Veranstaltungen
Sollst du die Email-Liste als „Newsletter“ benennen? Mach es interessanter! Überlege, welcher Titel die Aufmerksamkeit deiner Leser auf sich ziehen kann.
Programme für die Automatisierung sind beispielsweise mailchimp und convertkit. Ich arbeite mit convertkit (kostenflichtig) und empfehle es sehr, denn es ist visuell und userfreundlich. Früher habe ich auf mailchimp gesetzt (kostenlos), finde das Programm aber schwieriger zu bedienen.
Möchtest du dir eine Autorenplattform aufbauen?
Erstelle im begleiteten Online-Kurs “Website Magie” eine ansprechende Website mit starkem Newsletter - in deiner eigenen Zeit und deinem eigenen Tempo und mit Unterstützung der hilfreichen Facebook-Community.
4. Führe einen regelmäßigen und relevanten Autorenblog
Die Mehrheit der modernen Websitesysteme bietet integrierte Blogs.
Was ist ein Blog? Mit Blog sind regelmäßig erscheinende online Texte gemeint, die der Zielgruppe einen Mehrwert bieten. Das ist auch schon das Stichwort: ein Blog ist kein persönliches Tagebuch, sondern auf die Zielgruppe und ihre Interessen ausgerichtet.
Mit regelmäßigen Blog-Beiträgen steigerst du den Mehrwert für deine Zielgruppe und gleichzeitig deine digitale Sichtbarkeit. Denn Google mag es, wenn du es regelmäßig mit guten Beiträgen fütterst. Blog-Beiträge sollten mindestens 1.000 Zeichen lang und nach SEO-Richtlinien optimiert sein, um im Web gut gefunden zu werden.
Mehr zum Thema Autorenblog Aufbau und Inhalte HIER. Ich beschreibe in diesem Beitrag Beispiele für Sachbuch- und Romanautoren.
Wenn du deinen Autorenblog mindestens zweimal pro Monat mit neuen Blog-Beiträgen füllen kannst, setze auf zusätzliche Sichtbarkeit bei Pinterest. HIER eine komplette Anleitung für Autoren.
5. Wirb für dich
Auf deiner Autorenplattform darfst du für dich werben. Erstelle deshalb eine Seite, auf der die Besucher Beiträge von dir und über dich sehen:
Interviews mit Bloggern, Vloggern, Podcastern und anderen Medien
Gastbeiträge auf anderen Seiten
Buch- und/oder Autorentrailer
Fotos und Videos von dir und über dich bei Vorträgen, Veranstaltungen und Seminaren
Ein tolles Beispiel dafür ist die Seite des österreichischen Autors Marc Elsberg.
Sammle diese Berichte und bitte den jeweiligen Gesprächspartner darum, zu deiner Autorenplattform zu verlinken.
Auf diese Seite kannst du einen Autoren Presse-Kit einbauen. Oder ihn auf einer neuen Seite angeben.
Damit müssen sich interessierte Besucher nicht mühsam Informationen über dich auf einzelnen Seiten zusammen klauben, sondern haben alles Material auf einen Blick. Welche Bestandteile sollte der Presse-Kit haben?
Ein sympathisches Foto von dir in Hochauflösung
Eine Kurzbiografie
Das Cover deines Buchs in Hochauflösung
Klappentext oder Beschreibung zum Buch
Kaufmöglichkeiten des Buchs mit Links und ggf. Leseprobe
Rezensionen, Preise oder Auszeichnungen
Kontakdaten inkl. Social Media-Profile
6. Integriere einen Veranstaltungskalendar
Um dich von Veranstaltern und Ausfällen unabhängig zu machen und gleichzeitig über deine Autorenplattform für deine Auftritte und Termine zu werben, baust du einen Veranstaltungskalendar ein. Dieser kann entweder informativ sein (Auflistung aller Veranstaltungen) oder interaktiv (Buchung von Tickets).
Wer macht das? Sachbuchautoren und Autoren von Expertenbüchern tun das regelmäßig, beispielsweise Niko Rittenau. Romanautoren eher weniger; im deutschsprachigen Raum vor allem große Namen wie Sebastian Fitzek.
Ist ein Veranstaltungskalendar für einen unbekannteren Autor sinnvoll? Natürlich! Du kannst hier online Lesungen, Live-Lesungen, Leserunden, Präsentationen und Vorträge vor einem Publikum, Teilnahme bei Buchmessen und weitere Auftritte angeben.
7. Erlerne SEO
Das beste kommt immer zum Schluss.
SEO kommt von Seiten der Autoren-Community Abneigung und Hass entgegen. Warum eigentlich?
SEO ist das beste Mittel, um automatisch in die digitale Sichtbarkeit zu gehen. Und damit meine ich nicht etwa: einige Suchanfragen, die deine Autorenplattform finden, sondern massig viele potenzielle Leser.
Denn alle Websiten dieser Welt werden über eine Suchanfrage bei Google, Bing, Yandex, Ecosia und andere Suchmaschinen gefunden.
Wenn du eines für deinen langfristigen Autorenerfolg im Web tun willst, dann lerne die Basics von SEO im Selbstlerntutorial, in dem ich die SEO-Optimierungen an einem Beispiel zeige..
Dazu gibt es auf meiner Website ein Workbook, mit dem du dir die Basics für deine Website erarbeiten kannst.
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