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Die besten Tipps für Buchwerbung

Viele Autoren schreiben mir oder fragen mich in den Workshops, wie sie bezahlte Werbung für ihre Romane und Sachbücher schalten sollen. Hier ein Beitrag, in dem ich die häufigsten Fragen beantworte - und zwar Fragen zu Online-Werbung. (Dieser Beitrag beschäftigt sich nicht mit Werbung in Print-Medien. Online-Werbung hat den Vorteil, dass man jeden ausgegebenen Cent messen kann.)

Der wichtigste Punkt gleich vorweg: Jede bezahlte Werbeart macht aus einem kleinen Teil der erreichten Leser Käufer. Bezahlte Werbung macht aus dem Großteil der erreichten Leser jedoch keine Käufer - und schon gar keine Follower deines Social Media-Profils oder Abonnenten deines Newsletters – es sei denn, du erwähnst einen Hinweis auf diese in deinem Buch (am besten im Vorwort deines Buchs) oder in der Werbung. Und genau das wollen wir: Mit dem Geld, das wir in die Werbung stecken, nicht nur Käufer erreichen - sondern Leser, die immer wieder zu uns kommen und unsere Bücher und anderen Angebote kaufen.

Deshalb ist Werbung auch nicht in einem Klick aufgesetzt. Sondern hinter guter Werbung steht immer die Frage: “Und was passiert dann, wenn der Leser auf die Werbung geklickt hat? Und was passiert dann, wenn der Leser das Buch gekauf hat?”

Und deswegen rate ich dir bei deiner Werbung nicht, einen Drittanbieter direkt mit einem Drittanbieter zu verlinken, zB Facebook-Werbung auf den Ebook-Roman bei Amazon oder LinkedIn-Werbung mit der Bestellseite für das Sachbuch bei deinem Verlag oder dealseiten-Werbung auf BoD. Denn mit jedem Buch und jeder Werbung fängst du wieder von vorne an: Du musst neue Leser mühsam von vorne erreichen – obwohl du sie smarter hättest aufbauen können. Ich rate dir bei deiner Werbung, immer zumindest auf eine Landing Page für dein Buch oder deine Website zu leiten, über die du die Email-Adressen der Käufer sammelst. Im Sinne von “dann, wenn…” hast du hier eine Möglichkeit, mit deinem Käufer und Leser langfristig in Kontakt zu bleiben.

Sehen wir uns nun die häufigsten Fragen an, die ich zu bezahlter Werbung für Bücher bekomme:

Soll ich überhaupt Werbung für meine Bücher schalten?

Jain.

Ja, weil Werbung einem Debütautor, Roman-Autoren mit mehreren Büchern im gleichen Genre oder einem sich bereits gut verkaufenden Buch neue Leser bringen kann.

Nein, weil Werbung nicht immer der wichtigste Weg ist, um neue Leser zu erreichen. Und nein, weil viele Autoren die Werbung oft aus Gründen schalten, die ihre Werbung zu einem Geldfresser werden lässt – dazu etwas weiter unten in diesem Blog-Beitrag mehr.

Als Roman-Autor bringt es dir in vielen Fällen mehr, dir Autoren in deinem Genre oder Buchblogger für dein Genre zu suchen und dein Buch über diese bekannter zu machen – das kannst du bereits vor der eigentlichen Veröffentlichung tun. Diese Autoren und Blogger haben schon Leser, die an einem Roman wie deinem interessiert sind. Allgemein machen das die meisten Roman-Autoren zur Veröffentlichung und bei besonderen Aktionen wie Gewinnspielen - man kann diese Kooperationen jedoch immer und das ganze Jahr über machen.

Auch als Sachbuch-Autor kannst du mit anderen Selbstständigen und Experten mit zielgruppenrelevanten Kundengruppen zusammenarbeiten, um dein Buch bekannter zu machen. Ihnen folgen schon Menschen, die an deinem Thema und Buch Interesse haben.

Wann soll ich die erste Werbung schalten?

Es kommt auf deine Situation an, wann du die erste Werbung schalten solltest.

Szenario 1: Du hast schon veröffentlicht und verkaufst schon einige Bücher.

Super! Sieh dir auf deiner Verkaufsseite an, welches Buchformat deine Leser am liebsten kaufen und schalte die Werbung auf genau dieses Buchformat. Bei den meisten Romanen sind es die Ebooks und bei vielen Sachbüchern halten sich Ebooks und Softcover die Waage.

Szenario 2: Du hast schon veröffentlicht und verkaufst wenig Bücher.

Sieh dir zuerst an, woran es liegt, warum du wenig Bücher verkaufst – und kümmere dich um Aktualisierungen und Verbesserungen, bevor du dann die Werbung startest. So fängst du Fehler im Buchmarketing-Kreis ab und deine Werbung wird weniger zum Geldfresser.

Alternativ kannst du die Werbung auf manchen Seiten auch nutzen, um Informationen zu darüber zu erhalten, was du noch verbessern kannst. Beispielsweise bekommst du von Amazon und Facebook für Facebook und Instagram genaue Ergebnisse zum Leserverhalten: Wo genau bleiben sie im Bestellprozess stehen? Diese Informationen helfen dir, um herauszufinden, was genau du daher bei dir aktualisieren solltest: Cover, Verkaufstexte, Preis, Buchformat,... Das lässt sich aber auch ohne bezahlte Werbung herausfinden, indem du dein Cover auf cover-bewerten.de stellst und dich mit anderen Autoren, Bloggern oder Selbstständigen austauschst bzw. dir in deinem Genre oder Thema die anderen Bücher ansiehst.

Szenario 3: Du möchtest Werbung für deine Erstveröffentlichung schalten.

Wenn du deinen ersten Roman oder dein erstes Sachbuch bewirbst, schalte die bezahlte Werbung nicht gleichzeitig mit anderen Marketing- oder Werbe-Aktionen wie Verlosungen, Gewinnspielen oder Sonderpreisen auf alle Buchformate.

Nutze die Werbung besser nach diesen Aktionen für zusätzliche Aufmerksamkeit, sobald du die genannten Maßnahmen angeboten hast.

Szenario 4: Du willst deine Roman-Backlist mit Werbung wiederbeleben.

Allgemein rate ich dir, immer dein bestverkauftes Buch und bestes Buchformat zu bewerben, manchmal auch dein neu veröffentlichtes Buch dazu. Wenn dein Buch aus der Backlist dein bestverkauftes Buch ist, then go for it!

Auf deine Backlist kannst du neben bezahlter Werbung auf (meist) bessere und günstigere Wege hinweisen: über die Texte auf deinen Verkaufsseiten, in den Werbetexten, im Ebook, Taschenbuch und Hardcover, im Newsletter, auf Social Media,...

Welche Werbung ist am besten für mich?

Auch hier kommt es wieder auf deine Situation an.

Du bist Amazon-KDP-Autor mit mindestens einem Buchformat bei Amzon KDP.

Kümmere dich darum, dass Amazon deine Buchformate unter einem Eintrag zusammenfasst und schalte die Werbung direkt bei Amazon. Du brauchst neben der Amazon Werbung keine zusätzliche Buchwerbung - ein gutes allgemeines Marketing-Konzept reicht.

Das typische Beispiel, warum es für Roman-Autoren mit Amazon-Werbung nicht funktioniert: Sie beschäftigen sich zu wenig mit dem Suchverhalten ihrer Leser und richten die Werbung nicht auf ihre Wunschleser aus. Daneben haben sie Social Media-Profile, auf denen sie nur ihre Bücher zeigen, aber sich selbst nie. - Das lässt sich einfach ändern, indem du die Werbung neu ausrichtest und die Inhalte auf Social Media umstellst.

Warum es für Sachbuchautoren nicht funktioniert, hängt oft auch mit der Ausrichtung der Werbung zusammen. Auch hier kannst du die Werbung neu aufsetzen.

Du bist Amazon-Seller-Autor mit Hardcover bei FBA oder FBM (zB Kinderbuchautor).

Wenn du für das Kinderbuch Amazon-Werbung schalten möchtest, veröffentliche beispielsweise dein Buch auch als Ebook über KDP und lasse die Einträge von Amazon unter einem Buch-Eintrag zusammenführen. Schalte die Werbung dann auf das Ebook, damit du das Hardcover mitbewirbst. Über Amazon-Seller kannst du das Hardcover nicht direkt bei Amazon bewerben.

Du veröffentlichst über einen anderen Distributor oder deinen Verlag und hast nur Social Media-Profile, aber keine Website.

Das ist kein idealer Weg im Marketing und vor allem der schlechteste Weg, wenn du Geld für Werbung ausgibst.

Lege dir zumindest eine Landing Page über einen Email-Anbieter an, mit dem du die Email-Adressen der Leser einsammelst. Lies dir diesen Beitrag zur emotionalen Social Media-Werbung durch und schalte die Werbung auf deine Landing Page. Verlinke von hier zu deinem bestverkauften Buchformat beim stärksten Online-Shop oder bei deinem Verlag.

Du veröffentlichst über einen anderen Distributor oder deinen Verlag und hast eine Website (mit oder ohne Blog), aber keine Social Media-Profile.

Überlege dir, ob du Google Werbung nutzen möchtest. Führe die Werbung auch hier auf die Buchseite auf deiner Website und verlinke von hier zu deinem bestverkauften Buchformat beim stärksten Online-Shop oder deinem Verlag.

Du schaltest für deinen Roman regelmäßig Werbung auf den bekannten deal-Seiten der Buchcommunity oder bezahlst regelmäßig Influencer für die Werbung zu deinem Sachbuch. Du schaltest nie Werbung, bei der du auch die Ergebnisse zu den Klicks und Bestellungen bekommst.

Ändere das und überlege einen der angesprochenen Wege.

Wenn du es nicht ändern willst, dann lasse die Werbung zumindest auf die Buchseite auf deiner Landing Page oder deiner Website leiten, damit du die Anzahl der Besucher und die Klicks tracken kannst. So hast du ein paar Ergebnisse, die du selbst zur Messung des Erfolgs deiner Ausgaben heranziehen kannst.

Auf dich trifft eine andere Situation zu als die, die ich beschrieben habe.

Beschreibe sie in meiner Buchmarketing-Community auf Facebook und ich helfe dir gerne weiter.

Wie viel bringt es mir, mehr als eine Werbe-Art zu nutzen?

Ich kenne viele Autoren, die mehr als eine Werbe-Art für ihre Bücher am Start haben. Die meisten Roman-Autoren schalten für ihre Bücher mit der Veröffentlichung gleichzeitig Werbung auf deal-Seiten, Amazon und Social Media – manchmal sind es sogar dieselben Bilder und Texte. Und bei den Sachbuch-Autoren nutzen die meisten bei ihrer Veröffentlichung gleichzeitig Werbung auf Amazon, Social Media und über Print-Medien und zusätzlich manchmal auch noch über Influencer.

Konzentriere dich besser auf ein gutes allgemeines Marketing-Konzept und gehe einen einzigen Werbeweg, über den du die Ergebnisse zu deinen Ausgaben bekommst. Damit bleibt es für dich überschaubarer und zeitlich managebarer.

Warum brauchst du ein gutes allgemeines Marketing-Konzept hinter der Werbung? - Einige Leser, die deine Werbung erreicht, werden dich im Web und auf Social Media suchen. Wenn du den Social Media-Weg gehst, ist es wichtig, dass du schon einige, gute Beiträge in deinem Profil hast. Wenn du andere Wege gehst, solltest du zumindest eine Landing Page oder Website haben, auf der sich die Leser über dich informieren können.

Wenn ich mehrere Bücher habe, welches soll ich bewerben?

Schalte immer die Werbung auf das Buch, das du schon am besten verkaufst – und dann immer auf das beste Buchformat. Diese Zahlen bekommst du von deinem Distributor oder von deinem Verlag bzw. wenn du einen eigenen Online-Shop für deine Bücher und Angebote hast, in den Statistiken deines Online-Shops.

Wenn du neben den bisherigen Büchern ein neues Buch veröffentlichst und dieses bewerben möchtest, setze unter Umständen die Werbeausgaben für die bisherigen Bücher herunter und stecke das Geld eher in das neue Buch.

Die Situation ist anders, wenn duu deine Bücher unter verschiedenen Autoren-Namen veröffentlichst. Betrachte hier jeden Autoren-Namen als eigenständige Werbemöglichkeit - selbst wenn du alle Autoren-Namen auf einer Website oder einem Social-Media-Profil vermarktest (nicht der Idealfall).

Meine Werbung bringt mir keine zusätzlichen Buchverkäufe. Was soll ich tun?

Wenn dir deine Werbung keine zusätzlichen Buchverkäufe bringt, kann das an vielen Gründen liegen. Meist zeichnen sich nach 10 Tagen aktiver Werbung schon Trends ab. Solltest du nach 10 Tagen keine Erfolge sehen, stecke nicht weiter Geld in die Werbung, sondern halte inne und sieh dir die Ergebnisse an.

In den meisten Fällen liegt es an den Buchcovern, dass Leser sich die Bücher nicht näher ansehen - selbst über Werbung. Die Buchcover sind bei Bloggern, bei Influencern, bei Social Media, in Newslettern, auf deal-Seiten,... die erste Information, die interessierte Leser bei der Werbung sehen. Selbst wenn die Autoren dann dazu die Informationen haben (beispielsweise bei Amazon Werbung oder in den Leserstimmen) ändern sie ihre Buchcover nicht – und stecken weiterhin Geld in die Werbung. Damit erzeugen sie Geldfresser – und viel Frust. Besser daher Notbremse ziehen, Werbung aussetzen, Ergebnisse ansehen und Aktualisierungen vornehmen.

Manchmal erreicht die Werbung auch die falsche Lesergruppe. Überlege, ob der Newsletter oder die Website der deal-Seite wirklich die Leser erreicht, die auch dein Buch lesen würden; ob deine Keywords und Kategorien bei Amazon auf die Suchen der Leser ausgerichtet sind; ob die Zielgruppen bei Social Media gut eingegrenzt sind; ob die Suchbegriffe bei Google Ads den Suchanfragen der Leser entsprechen; ob der Influencer wirklich eine aktive Community hat, die auch dein Genre oder Thema lesen würde,...

Vor kurzem hat dazu ein Autor aus meiner Community gemeint, dass er die Werbung als Leser selbst bei X, Y und Z nicht anklickt. Bitte denke im Marketing oder in der Werbung nicht aus deiner Sicht – sondern aus der Sicht deiner Leser. Wenn du denkst, dass deine Leser genau so im Internet nach Büchern suchen wie du, liegst du damit meistens falsch.

Meine Werbung ist zu teuer. Was soll ich tun?

Super, dass du diese Informationen hast! Sieh dir an, ob du mit der Werbung die richtige Lesergruppe erreichst – und wenn nicht, ändere die Werbung oder die Werbe-Art. Überprüfe bei Pay-Per-Click-Werbung, ob du kostengünstiger arbeiten kannst, zB durch eine Neuausrichtung deiner Suchbegriffe oder deiner Gebotspreise.

Die schlechteste Situation ist, dass du zu deiner bezahlten Werbung keine Ergebnisse oder sie sehr viel später nach der Werbung bekommst.

Vielfach sagen mir die Autoren, dass sie im Internet gelesen haben, dass Ergebnis X sehr gut sein soll. Es geht jedoch nie um Ergebnis X. Konkret geht es immer um dein Buch und deine Situation – und dein Ziel sollte immer sein, dass du Ergebnisse zu deiner Werbung bekommst, die du auswerten kannst, um deine eigenen Zahlen mit der Zeit zu verbessern.

Selbst wenn deine Buchwerbung dich ein bisschen mehr kostet als du über die Verkäufe einnimmst, kannst du durch smarte Hinweise auf deine Website, deinen Newsletter und deine Social Media-Profile in deinen Buchformaten und in der Werbung dafür sorgen, dass die Menschen, die die Werbung sehen, bei dir vorbeischauen - und das Buch später kaufen.

Seitdem ich den Preis für mein Buch geändert habe, läuft die Werbung nicht mehr so gut. Was soll ich tun?

Der Preis ist nie der ausschlaggebende Punkt, warum ein Leser dein Buch kauft oder nicht.

Sollte deine Werbung mit einem höheren Preis schlechter als vorher funktionieren, sieh dir deinen Verkaufstext an. In 99,9% der Klappentexte und Verkaufstexte, die ich von Roman- und Sachbuch-Autoren sehe, lassen sich die Texte noch immer um ein Vielfaches überzeugender gestalten. Hole dir beispielsweise von befreundeten Autoren oder Selbstständigen Feedback oder zeige deine Verkaufsseite oder deinen Werbetext in meiner Buchmarketing-Community auf Facebook.

Ich bin Sachbuch-Autor mit anderen Angeboten neben dem Buch. Soll ich für das Buch oder für meine anderen Angebote Werbung schalten?

Ich rate dir, die Werbung auf das tiny offer zu schalten, das das Problem deiner Zielgruppe am Effektivsten löst. Wenn du zB ein Video-Training anbietest, kann sich das ein Kunde schneller ansehen als ein Buch durchzulesen.

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Super, wenn du bis hierher gelesen hast! Wenn du noch mehr Unterstützung brauchst, buche gerne ein gratis Erstgespräch mit mir.