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Virale Beiträge als Buchautor gestalten

Im Buchmarketing Smart Club haben wir in unserer Gruppe von Selbstverlegern und Verlagsautoren vor kurzem über virale Beiträge auf Social Media und Blogs gesprochen.

Was sind virale Beiträge und warum kann das Thema für dein Marketing wichtig sein?

Virale Beiträge sind Texte, Bilder, Fotos, Videos oder Kurzvideos auf Social Media oder Blogs, die sich innerhalb kurzer Zeit rasend schnell im Internet verbreiten – genau wie ein Virus. Dabei lösen sie im Vergleich mit anderen Beiträgen viele Reaktionen bei den Internet-Nutzern aus: positive wie negative, denn sie polarisieren die Menschen meistens stark.

Vielleicht kennst du solche Beiträge schon, wenn du öfter im Internet oder auf Social Media-Apps unterwegs bist. Im Marketing kannst du virale Beiträge gut vor, während und nach deiner Veröffentlichung nutzen, um die Internet-Nutzer und Leser auf dich und deine Bücher aufmerksam zu machen.

Hier meine Tipps für virale Beiträge im Buchmarketing

1. Sprich Trends in deinem Genre oder Thema an, zu denen du eine andere Meinung als der Mainstream hast

Sobald du mit einer Meinung nach außen gehst, sollte dir bewusst sein, dass Menschen positiv, neutral und negativ darauf reagieren können. Damit meine ich, dass du dich auch auf negative Kommentare vorbereiten solltest. Damit meine ich nicht, dass du jetzt tausend Mal überlegen sollst, wie du etwas sagst. Veröffentliche deinen Beitrag einfach so, wie du es denkst.

Nehmen wir als Beispiel Liebesroman-Autorinnen, die auf Social Media immer wieder Stellung zu Sexszenen, Bad Boys, Klischees und anderen Dingen aus ihrem Genre nehmen. Häufig diskutieren gerade bei diesen Beiträgen andere Autoren und Leser heftig mit - denn jeder hat dazu eine Meinung, Vorlieben und Abneigungen.

Im Sachbuch-Bereich kann es als Beispiel ein Ernährungs-Coach sein, der über Trend-Diäten, gehypte Lebensmittel zum Abnehmen oder andere Punkte spricht, die die abnehmwilligen Menschen bewegen. Menschen, die abnehmen wollen, kennen diese Themen mit Sicherheit alle und haben dazu ihre Meinungen.

2. Sag deine Meinung zu Updates und Änderungen, die auf deinem Social Media-Anbieter oder Content Marketing-Anbieter passieren

Als Instagram mit den Reels angefangen hat, hatten alle Autoren, Blogger und Leser dazu eine Meinung. Mittlerweile ist das Thema angekommen – und einige Autoren ziehen sich nun aus dem Thema zurück. Auch das thematisieren sie auf ihren Social Media-Kanälen - und lösen damit Wellen an Kommentaren aus.

Alle Dinge, die wir selbst als Konsumenten im Internet nutzen, betreffen uns in irgendeiner Weise - und wir haben immer eine Meinung dazu. Das positive Element an dieser Art der Beiträge: Alle Social Media- oder Content Marketing-Anbieter entwickeln sich ständig mit neuen Features weiter oder gestalten ihre Nutzeroberflächen um - es gibt immer etwas zu sagen.

3. Sprich Punkte in der Buchcommunity oder in der Buchbranche an, die dich beschäftigen

Als Buchautor bewegst du dich in einem großen Internet-Raum - gemeinsam mit anderen Menschen aus der Buchcommunity und Buchbranche wie Lesern, Verlagen, Literaturagenten, Cover-Designern, Lektoren,… Sie alle wissen, wie Bücher entstehen, aber manchmal kennen sie nicht alle Themen - und bei Lesern sieht es manchmal ganz anders aus. Sprich über das, was dich bewegt und als Autor beschäftigt.

Beispiele, die mir auf Social Media und Blogs aufgefallen sind:

  • Ich will meine Ebooks als Roman-Autor nicht für 0,99 Eur verkaufen!

  • Warum machen Druckkostenzuschussverlage noch immer Beute mit Autoren?

  • Ich wünsche mir, dass Buchhandlungen endlich mehr Selfpublisher wahrnehmen!

  • Mich regen die Amazon-Rezensionen ohne Kommentare total auf

Bitte mach aus solchen Beiträgen jedoch keinen Läster-Posts, wo du dich nur über Dinge beschwerst. Sprich das Thema an, wie du darüber denkst - und mach einen Vorschlag, wie es besser laufen könnte bzw. was du dir von der Buchcommunity oder Buchbranche wünschst.

4. Drehe den Spieß um

Manche Themen sind in der Autoren-Community negativ besetzt. Hier kannst du ein solches Thema nehmen, zu dem die Buchcommunity eine negative Beziehung oder negative Gedanken hat - und den Spieß umdrehen und es für dich nutzen.

Nehmen wir als Beispiel Rezensionen. - Die meisten Autoren, die ich kenne, hassen kritische oder negative Rezensionen zu ihren Büchern – und würden sie am liebsten löschen lassen, sobald ein Leser so eine Rezension veröffentlicht. Kennst du Martin Krist, ein Thriller-Autor aus Berlin? Er hat den Spieß umgedreht und postet unter dem Hashtag #rezensionenausderhölle auf Instagram seltsame Rezensionen, die ihm Leser hin und wieder zu seinen Büchern hinterlassen. Die Leser, die ihm folgen, unterstützen ihn und schreiben gerade deswegen positive Kommentare oder hinterlassen ihm gerade deswegen jetzt doch eine Rezension. Und wer schon mal um Rezensionen gefragt hat, weiß, wie herausfordernd dieses Thema ist. ;)

5. Sprich über persönliche Themen, die dich bewegen

Gerade auf Social Media hast du die Möglichkeit, deine Follower auch in deine persönliche Welt reinzuschauen: Wie denkst du über gesellschaftliche oder politische Themen (besonders passend, wenn sie dich als Autor unmittelbar betreffen)?

Wo ist die Grenze zwischen persönlichen und privaten Dingen? Immer wieder wird geraten, dass Autoren zB ihre Familie nicht zeigen sollten. Ich kenne jedoch viele Autoren, die das gerne machen, und deren Leser genau diese Posts lieben. Die Grenze muss jeder für sich selbst ziehen: Was würdest du einem Unbekannten auf einer Party gerne über dich erzählen - und was nicht?

Was jedoch sicherlich nicht funktioniert, ist ein anderer Trend: Manche Autoren schreiben öfter über negative Lebenssituationen. Für eine Weile gehen die Follower mit und unterstützen sie – denn es ist menschlich, dass wir anderen Menschen helfen wollen. Nach einiger Zeit stellt man sich hier jedoch die Frage, wie der Autor mit solchen negativen Themen überhaupt (gute) Bücher schreiben kann.

6. Thematisiere Leser-Reaktionen

Bekommst du von deinen Lesern manchmal Reaktionen, die dich nachdenklich stimmen oder die du mit deiner Community thematisieren möchtest? Zeige sie und sprich sie an, damit deine Leser wissen, wie du darüber denkst. Gleichzeitig sehen sie, dass du dich mit ihren Reaktionen beschäftigst - und das erzeugt meistens ein großes Interesse.

Roman-Autor Martin Gancarczyk ist ein tolles Beispiel dafür, denn er greift solche Reaktionen bei sich öfter auf, wie in diesem Beitrag, als er Leser-Reaktionen auf eines seiner Bücher thematisierte.

Was machst du mit viralen Beiträgen?

Entwickelt sich einer deiner Beiträge zu einem viralen Beitrag, hagelt es wahrscheinlich an Reaktionen: Likes, Kommentare und Shares. Was danach passiert, kann Vieles sein. Eine Autorin aus meiner Buchmarketing-Community hat auf TikTok mit viralen Beiträgen Erfahrung gesammelt und meint nun dazu:

“virale Beiträge bringen nicht automatisch mehr Wachstum (neue Follower, Likes usw). Meine These ist: Für Wachstum braucht man Engagement Content und muss auch mit den Followern engagen. Da versuche ich noch die richtige Balance zu finden”

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