Welcher Selfpublishing-Anbieter ist der beste?
Der beste Selfpublishing-Anbieter?
Diese Frage erhalte ich von Selfpublishern immer wieder. Es gibt im deutschsprachigen Raum viele Anbieter, aber keinen, der “der beste” ist.
Jeder Selbstverleger sollte sich vor der Suche nach einem passenden Anbieter zwei wichtige Fragen überlegen:
Welches Buchformat kaufen meine Leser?
Was möchte ich für mein Buch an Sichtbarkeit (online und/oder offline)?
Mit diesen zwei Fragen grenzt man die möglichen Anbieter schon mal ein. (Neben diesen beiden Fragen gibt es sicher auch andere, je nach Wünschen und Situation des Selfpublishers.)
Viele Selbstverleger vertrauen den etablierteren Selfpublisher-Anbietern des deutschsprachigen Raums: BooksonDemand, epubli, tredition, neobooks, novaMD, tolino, BookRix, Bookmundo, myMorawa und andere.
Allgemein denke ich, dass Selfpublisher ihre Bücher vielen Lesern zeigen können, wenn sie ihre Ebooks bei Amazon KDP und ihre Taschenbücher bei einem Selfpublishing-Anbieter aus dem deutschsprachigen Raum anbieten.
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Warum das Ebook bei Amazon KDP veröffentlichen?
Wer sein Ebook direkt bei Amazon anbietet, hat im Vergleich zu den anderen Selfpublishing Anbietern mehr Möglichkeiten, um den Lesern beim größten Online-Buchhändler ins Auge zu springen.
KDP-Autoren können nämlich die Meta-Daten ihrer Bücher direkt bei Amazon eintragen. Das bedeutet, dass sie damit eine Feineinstellung für die Suchen ihrer potenziellen Leser machen können: Die Leser, die bei Amazon suchen, finden ihre Bücher besser. Autoren, die ihre Bücher bei anderen Selfpublishing-Anbietern veröffentlichen, können die Meta-Daten ihrer Bücher bei dem Anbieter ihrer Wahl einstellen, nicht aber direkt bei Amazon. Der andere Anbieter zeigt das Buch natürlich bei Amazon an, aber die Meta-Daten kommen vom Anbieter und liegen nicht direkt bei Amazon. Das kann die Sichtbarkeit des Buchs bei Amazon um einiges (negativ) beeinflussen.
Zusätzlich können Amazon KDP-Selbstverleger das KDP-Select-Programm und damit einige Vorteile an Sichtbarkeit nutzen. Damit binden sie ihr Ebook für drei Monate exklusiv an Amazon und dürfen es auf keinen anderen Seiten veröffentlichen. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass sie über die Amazon-Deals mehr Möglichkeiten für hohe Sichtbarketi haben und über die Kindle-Unlimited-Leser an den gelesenen Seiten ihrer Bücher ein Zusatzeinkommen mitverdienen. Die gelesenen Seiten sind gerade für Romanautoren und Sachbuchautoren interessant, die Reihen, Bände oder Einsteiger-, Fortgeschrittenen- und Experten-Bücher veröffentlichen: Holt sich der Kindle-Unlimited-Leser über seine Flatrate den kostenlosen Download und kommt auf den Geschmack, verdient der Autor nicht nur über die gelesenen Seiten mit, sondern hat zusätzliche Einnahmen, wenn der Leser den nächsten Band der Reihe oder Serie kauft.
KDP-Autoren dürfen außerdem die Werbeanzeigen von Amazon Advertising nutzen. Wer nicht bei KDP verlegt, kann Amazon Advertising nicht nutzen – und hat damit einen entschiedenen Nachteil: Denn viele KDP-Selbstverleger schalten mittlerweile Werbeanzeigen für ihre Bücher und in vielen Roman-Genres haben neue Autoren ohne Werbung wenig Chancen, den Lesern in ihren Suchen aufzufallen. Der Amazon Werbeanzeigenmanager ist für eine Jahresgebühr von etwa 40 Eur zu haben. Mit diesem ausgereiften Werbetool kann man die Bücher genau den richtigen Lesern anzeigen. Im allgemeinen funktionieren die Amazon Werbeanzeigen im Sachbuchbereich besser als im Romanbereich.
Warum andere Anbieter als Amazon wählen bzw. andere Anbieter für das Taschenbuch wählen?
Für viele Selfpublisher ist Amazon eine Glaubensfrage: Sie möchten den Online-Riesen nicht unterstützen und setzen lieber auf lokale Anbieter.
Über einen anderen Anbieter als Amazon kann man es als Selfpublisher mit dem Taschenbuch auch in den Buchhandel schaffen, sprich: Der Leser geht in Berlin in die Filiale des Buchhändlers seines Vertrauens und bestellt das Buch des Selfpublishers.
Oftmals ist das durch die Gesetzmäßigkeiten des Buchhandels eine Herausforderung: Der Buchhandel ist traditionellerweise von Verlagstiteln bestimmt, denn Buchhändler erhalten auf Buchbestellungen von den Verlagen meist Rabatte und Rückgaberechte, die ihnen die Selfpublishing-Anbieter nicht immer mi gleichen Ausmaß anbieten. Das führt dazu, dass viele Buchhandlungen die Bücher der Selfpublisher erst gar nicht bestellen; selbst wenn die Leser nachfragen. Die Buchhändler sehen im Verzeichnis der Bücher nach, das ihnen ihre Lieferanten geben, die sogenannten Barsortimenter. Aufgrund der Anzahl der Barsortiment-Anbieter arbeiten nicht alle Selfpublishing-Anbieter mit allen Barsortimentern zusammen und so kann es sein, dass der Buchhändler das Buch des Selfpublishers nicht mi Verzeichnis findet. Der Selfpublishing-Anbieter tredition hat zu diesem Thema einen interessanten Beitrag mit Rechenbeispielen veröffentlicht. Das Börsenblatt des deutschen Buchhandels präsentiert in einem Video Erfolgsstories von Selfpublishern, die diesen Weg gegangen sind.
Selfpublishing-Anbieter funktionieren nach dem Print-on-Demand-Prinzip: Die Bücher werden nur gedruckt, wenn der Leser bestellt, und sind nicht in der Buchhandlung lagernd. Deswegen müssen Leser bei der Bestellung der Selfpbulsihing-Titel meist warten. Ausnahmen werden von Buchhandlungen bei sich sehr gut verkaufenden Selfpublishing-Titeln gemacht.
Der andere Anbieter zeigt das Taschenbuch in vielen Online-Shops an, unter anderem auch bei Amazon. Hier ist die Herausforderung jedoch dieselbe wie vorher: Der Selfpublisher kann die Meta-Daten zwar bei seinem Selfpublishing-Anbieter einstellen, aber nicht für einen bestimmten Online-Shop finetunen. Der Selfpublishing-Anbieter verteilt die Informationen allgemein auf die Online-Shops.
Einige Selfpublishing-Anbieter schlüsseln die Verkäufe über die einzelnen Shops leider nicht immer in einer Weise auf, auf der der Selbstverleger auf einen Blick sieht, wo die meisten Verkäufe herkommen.
Was würde ich bei der Auswahl der anderen Anbieter empfehlen?
Ich empfehle allgemein keinen Anbieter, weil keiner besser oder schlechter ist als der andere und alle Anbieter im Prinzip nach den gleichen Gesetzmäßigkeiten funktionieren: Der Selfpublisher kann seine Informationen eintragen und der Anbieter verteilt die Informationen zum Buch in mehreren Online-Shops.
Bei der Auswahl würde ich mir diese Punkte ansehen:
Welche Buchformate gibt mir der Anbieter zur Auwahl?
Bin ich mit den Vertragsfristen des Anbieters zufrieden?
Was sind die Konditionen für Autoren- und Rezensionsexemplare (wie viele darf man bestellen, wie viel kosten sie)?
Welche Art von Events macht der Anbieter für die Autoren (Messen, Autoren-Events, Blogger-Events,...)?
Wie gut bin ich im Buchhandel meiner Wahl über diesen Anbieter mit dem Taschenbuch bestellbar? (Barsortimenter, Rabatte, Rückgaberecht)
Aus meiner Sicht ist es am besten, das Ebook bei Amazon KDP zu veröffentlichen und das Taschenbuch bei einem der bekannteren Selfpublishing-Anbieter.
Was ist mit anderen Anbietern?
Sicherlich gibt es neben den genannten 10 größten Anbietern, denen die meisten Selfpublisher vertrauen, noch andere. Wie oben beschrieben würde ich mir immer die wichtigen Punkte ansehen, um herauszufinden, ob der Anbieter zu meinen Vorstellungen und Wünschen passt.
Bitte Hände weg von den unseriösen Druckkostenzuschussverlagen, die so tun, als wären sie seriöse Anbieter. Das Thema kommt leider im deutschsprachigen Raum immer wieder und neue Autoren geben bei solchen Anbietern leider immer wieder viel Geld aus.
Zum weiterführenden Lesen zu Druckkostenzuschussverlagen empfehle ich diesen Beitrag und die Liste der Druckkostenzuschussverlage.