Autorenseiten mit Wordpress erstellen
Meine Gesprächspartnerin: Birgit Hotz
- Warum ist es wichtig, eine Webseite zu haben?
Die Website ist der Dreh- und Angelpunkt jeglicher Marketingaktivitäten. Selbst wenn wir mit Flyern, Plakaten oder Social Media werben, führt alles auf die Website zurück.
Wenn wir das Interesse potentieller Kunden wecken konnten, informieren sie sich auf der Website über uns und unser Angebot. Die Website kann zu unserem besten Verkäufer werden.
Wenn wir auf Suchmaschinenoptimierung achten, kommen über Suchmaschinen wie Google automatisch und kostenlos potentielle Kunden auf unsere Website und werden auf uns aufmerksam. Und ein ganz wichtiger Punkt ist: Die Website gehört uns. Gerade in letzter Zeit hat man ja öfter gehört, dass Facebook- oder Pinterestprofile gesperrt wurden. Eine suchmaschinenoptimierte Website, die mit Aufbau und Inhalten überzeugt, bringt immer Kunden. Das kann uns keiner nehmen.
- Was meinst du: zuerst Webseite oder zuerst Social Media-Seiten?
Social Media funktioniert meiner Meinung nach nur mit einer guten Social Media Strategie. Dazu gehört, dass die Person sehr präsent ist und keine Angst hat sich zu zeigen. Gerade das „sich zeigen“ ist aber für die meisten eine große Hürde. Viele haben Angst vor der Sichtbarkeit, möchten nicht ständig ein Foto von sich posten und schon gar nicht regelmäßig Live-Videos erstellen.
Mit einer guten Website-Strategie funktioniert die Kundengewinnung auch ohne sich ständig zeigen zu müssen. Denn hier können wir mit wertvollen Inhalten neue Interessenten anziehen und überzeugen.
Ich würde von Anfang an mit einer Website starten und am besten mit Content Marketing – also hilfreichen Inhalten – arbeiten, um Reichweite und Interessenten zu gewinnen. Blogartikel lassen sich wunderbar in sozialen Medien teilen. Teilinhalte aus Blogartikeln können auch für Beiträge in sozialen Medien wiederverwendet werden. Blogartikel rentieren sich immer und langfristig. Denn sie bringen nach Jahren Besucher noch auf die Website, ohne dass man aktiv etwas dafür tun muss. Auf Social Media hingegen muss man fast täglich aktiv sein und die Beiträge sind sehr kurzlebig.
- Warum ist Wordpress ein so beliebtes Webseiten-System?
Ich denke, WordPress ist deswegen so beliebt, weil es erstens kostenlos verfügbar ist und zweitens jeder damit eine zeitgemäße Website erstellen kann, ohne Programmierkenntnisse zu haben.
WordPress ist benutzerfreundlich und intuitiv in der Bedienung. Das sehe ich immer wieder bei Kunden, die ihre Website selbst erstellen und ohne Anleitung beginnen, ihre Inhalte einzufügen.
Mit WordPress lassen sich Wünsche hinsichtlich Gestaltung und Erweiterungen umsetzen. Und dabei hat man viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten als bei einem Baukastensystem.
Ein großer Vorteil von WordPress sind die vielen Plugins (Zusatzprogramme). Damit kann man der Website jegliche Funktion hinzufügen, die man sich wünscht. Sei es etwas Größeres wie ein Shop oder kleine Dinge wie besseren Spamschutz.
Zusammengefasst hat WordPress den Vorteil, dass es so viele Möglichkeiten bietet. Man kann schöne, moderne Webseiten erstellen, die individuell erweiterbar sind und trotzdem von jedem ohne Programmierkenntnisse intuitiv bedient werden können.
- Welche Vor- und Nachteile hat Wordpress gegenüber anderen Webseiten-Systemen?
Im Vergleich zu Baukastensystemen
Vorteile
WordPress bietet nahezu uneingeschränkte Möglichkeiten in Design, Aufbau und Anbindung an andere Systeme. Bei Baukastensystemen stößt man hier auf Grenzen und kann nur aus den vorhandenen Möglichkeiten wählen. Daher wechseln viele Nutzer irgendwann von einem Baukastensystem zu WordPress, weil sie ihre Vorstellungen nicht mehr umsetzen können.
WordPress kann mit Plugins (Zusatzprogrammen) um die Funktionen erweitert werden, die man benötigt. Zur Auswahl stehen über 50.000 Plugins, egal ob Shop, Suchmaschinenoptimierung, Datenschutz…. Es gibt für nahezu jeden Wunsch ein Plugin.
Nachteile
WordPress erfordert etwas mehr Einarbeitungszeit, weil es so viele individuelle Einstellungsmöglichkeiten gibt. Hier muss man sich Zeit geben, um auszuprobieren.
Im Vergleich zu einem anderen CMS, wie Typo3
Vorteile
WordPress verfügt über die meisten Plugins und ist viel benutzerfreundlicher. Als Laie ist es in Typo3 viel schwieriger, seine Vorstellungen umzusetzen. Dazu braucht man meist einen Entwickler.
WordPress hingegen ist in Kombination mit einem Page Builder wie Divi von der Einfachheit mit einem Baukastensystem vergleichbar. Nur eben mit viel mehr Möglichkeiten.
In WordPress kann jeder kleine Änderungen und Updates mit wenigen Klicks selbst vornehmen. In Typo3 ist das so schwierig, dass das von einem Entwickler gemacht werden muss. Was meist relativ kostspielig ist.
Viele Unternehmen entscheiden sich für WordPress und gegen Typo3, weil WordPress bei Wartung, Einarbeitung und den weiteren Entwicklungen günstiger ist.
Nachteile gegenüber anderen CMS, wie Typo3
WordPress Webseiten werden öfter gehackt als Typo3 Webseiten. Das liegt an den besseren Sicherheitsvorkehrungen, aber auch daran, dass es viel weniger Typo3 Webseiten gibt und sich deshalb weniger Hacker darauf spezialisiert haben.
Große Unternehmen, die viele externe Anwendungen anbinden müssen oder eine hohe Datenauslastung haben, sind bei Typo3 besser aufgehoben als bei WordPress.
- Vielfach stöhnen Autoren wergen der Wordpress-PlugIns. Warum braucht Wordpress PlugIns und wie freundet man sich am besten mit ihnen an?
Bei den Plugins sollte man sich überlegen, welche Funktionen die Website haben soll. Der Vorteil von WordPress und den Plugins ist nämlich folgender: Durch die Plugins können der Website genau die Funktionen hinzugefügt werden, die benötigt werden. Das kann sein, den Spamschutz zu erhöhen, die Ladezeit zu verbessern, einen Shop hinzuzufügen, etc.
Genau zu dem Thema habe ich einen Blogartikel mit meinen 10 Plugin Empfehlungen geschrieben.
- Was sind deine Top Tipps, um eine Webseite bei Wordpress aufzubauen?
Die erste Überlegung sollte immer sein:
Was soll die Website können?
Welche Funktionen braucht es?
Welche Plugins (=Zusatzprogramme) benötigt man dafür?
Es gibt eine Vielzahl an kostenlosen Themes (=Layouts), mit denen man die Website erstellen kann. Allerdings ist man bei kostenlosen Themes in der Gestaltung eingeschränkt. Besser ist es, ein professionelles Theme mit einem Page Builder (wie ein Baukasten) zu verwenden. Das spart viel Zeit und Nerven. Außerdem kann man damit Webseiten viel schöner gestalten.
Ich empfehle, von Anfang an ein Programm für die automatische Datensicherung der Website zu installieren (mein Plugintipp: Updraftplus). Sollte etwas schiefgehen, kann man die Website jederzeit und schnell wiederherstellen.
Ein weiteres Plugin, das ich von Anfang an einbauen würde, ist Yoast SEO für die Suchmaschinenoptimierung. Dazu sollte man sich überlegen, für welche Suchbegriffe man gefunden werden möchte. Keine Angst vor dem Ausprobieren. Wer seine Website selbst erstellt, darf auch gerne mal probieren. Sollte dabei etwas passieren, kann man den vorherigen Stand dank Dankensicherung wiederherstellen.
- Was sind bei Wordpress-Webseiten No-Gos, die man aus deiner Sicht man vermeiden sollte?
Mobil nicht optimiert: Wenn eine Website auf Handy und Tablet nicht top aussieht, sind die Besucher sofort weg.
Herzlich Willkommen auf der Startseite: Das bringt weder dem Webseitenbetreiber noch den Besuchern etwas. Der Besucher soll in wenigen Sekunden erkennen, worum es auf der Website geht. Die Headline sollte kurz erklären, was Besucher auf der Website finden werden.
Design, Farben und Schriften: Elemente, die nicht miteinander harmonieren, vermeiden. Wer selbst kein Händchen dafür hat, holt sich die Hilfe eines Profis.
Uninteressante Inhalte: Das zeigt, dass sich der Anbieter nicht mit seiner Zielgruppe, ihren Fragen und Bedürfnissen auseinandergesetzt hat. So gewinnt man keine Kunden.
Sofort startende Musik und Videos: Das nervt wirklich. Besucher sollten das immer freiwillig einschalten können.
Lange Ladezeiten: Internetbesucher haben wenig Zeit. Wenn eine Website zu lange lädt, wird sie in den meisten Fällen wieder zugemacht und die nächste Website angeklickt.
- Vielfach ähneln die Startseiten vonAutorenseiten „online Tagebüchern“. - Welche Punkte sollte eine gute Startseite erfüllen?
Die Startseite soll gleich beim Aufrufen schon klar machen, worum es auf dieser Website geht. So wissen Besucher gleich, ob es sich lohnt, länger hier zu bleiben.
Eine wichtige Aufgabe der Startseite ist es, einen Überblick über die Inhalte der Website zu geben. Einzelne Inhalte sollte man kurz anschneiden und mit Links zu den jeweiligen Unterseiten versehen.
Diese “online Tagebucheinträge”, wie du sie nennst, würde ich in den Blog verschieben und auf der Startseite nur die 3 neuesten oder wichtigsten Beiträge anzeigen.
Zudem würde ich mir überlegen: Was interessiert die Zielgruppe? Welche Fragen haben sie? Wonach googelt die Zielgruppe überhaupt? Denn Beiträge bringen nichts, wenn sie an den Interessen der Zielgruppe vorbeigehen.
Weitere Tipps zur Startseite habe ich in diesem Blogbeitrag gesammelt.
- Welche Tipps hast du noch für Autoren, die Webseiten über Wordpress haben oder aufbauen möchten?
Immer mit der Planung beginnen, bevor es an die Umsetzung geht.
Folgende Fragen sollte man im Vorfeld klären:
Welches Ziel soll die Website erreichen?
Welche Zielgruppe soll angesprochen werden?
Welche Inhalte soll die Website haben und wie können diese übersichtlich und gut auffindbar aufgeteilt werden?
Professionelles Design: Die Website soll so professionell aussehen, wie man selbst wahrgenommen werden möchte. Durch ein ansprechendes Design und professionelle Bilder. Wenn die Website selbst gebastelt aussieht, vermutet dahinter niemand ein erfolgreiches Unternehmen.
Übersichtlichkeit und Struktur: Die Navigation soll so aufgebaut sein, dass Besucher sie sofort verstehen und die Website intuitiv bedienen können. Sie sollen schnell und ohne Umwege zu den gewünschten Informationen gelangen. Auch bei der Gestaltung der einzelnen Seiten ist es wichtig, dass sie übersichtlich aufbereitet werden, wie durch Zwischenüberschriften, Fettmarkierungen, Aufzählungen, Weißraum, usw.
Hochwertige Inhalte: Die Texte sollen informativ sein und die Fragen der Besucher beantworten. Bilder und Grafiken ergänzen die Aussagen.
Die Zielgruppe kennen: Bei allem was ich mache, habe ich immer meinen Kunden-Avatar vor Augen. So weiß ich, was ihn interessiert, welche Inhalte ich erstellen muss, usw. Ein wichtiger Punkt, um mit der Website Erfolg zu haben.
Viel Freude und Erfolg beim Erstellen der Website!