Wie habe ich als Buchautor Erfolg mit Social Media?

In den letzten Wochen habe ich einige AutorInnen kennengelernt, die schon seit 6 Monaten (oder schon viel länger) Beiträge auf Social Media posten - aber trotzdem hauptsächlich nur andere AutorInnen oder ExpertInnen erreichen. Und sich wie die Verrückten freuen, wenn sich hin und wieder Buchblogger oder LeserInnen zu ihnen verirren. In fast jedem gratis Erstgespräch sehe ich auf ihren Social Media-Profilen, warum ihr Marketing auf Social Media nicht funktioniert.

Sehen wir uns in diesem Blog-Beitrag an, wie du mit Social Media Erfolg hast. Die folgenden Tipp lassen für alle Social Media-Kanäle nutzen:

  • Facebook (ist nicht tot)

  • Instagram (führt nicht immer zum Ziel, nur weil Bookstagram)

  • TikTok (funktioniert nicht automatisch, nur weil Videos)

  • LinkedIn (funktioniert nicht automatisch, nur weil Sachbuch-Autor)

  • und welchen anderen Weg auch immer du im Social Media-Marketing nutzt, um dein Buch bekannter zu machen

Womit startest du bei Social Media?

Bereit für die erste Challenge?

Deine Aufgabe: Ich möchte, dass du dir jetzt gleich beim Lesen oder heute noch nach dem Lesen dieses Blog-Beitrags Zeit nimmst, um dir eine Antwort auf die wichtigste Frage im Marketing zu überlegen:

Wer liest mein Buch eigentlich und was genau möchte dieser Leser oder Kunde von mir sehen und hören?

Damit meine ich nicht: Männer von 30 bis 50

Damit meine ich nicht: Textschnipsel, mein Buchcover

Damit meine ich: Männer von 30 bis 50, die auch Autor A, B, C, D,… lesen und diese Dinge toll finden, diese nicht so toll finden und die sich für X, Y, Z interessieren und E nicht widerstehen können,…

Damit meine ich: Wie sieht der Arbeitsplatz aus?, Auf welchem Gerät schreibt der?, Welche anderen Autoren liest der selbst gerne?, Wie sieht der aus?, Wie klingt der?, Wie wirkt der?Welche Einstellungen und Meinungen hat der zu den Themen E, F, J,…?

Stelle dir Social Media wie diese Situation vor: Bei einer Präsenzlesung stellst du dein Buch vor und nach der Lesung kommt ein Leser auf dich zu, der viele Fragen an dich und zum Buch hat. Über welche Themen sprichst du mit ihm in diesem Small Talk-Gespräch? Was sind persönlichere Themen, die du im Small Talk gerade noch ansprechen würdest?

Das, worüber du auf Social Media sprichst, macht deinen Erfolg aus

Jeder einzelne Beitrag ist im Social Media eine Möglichkeit:

a. einen neuen Leser für dich und deine Bücher zu interessieren

b. nicht in die Sichtbarkeit bei den richtigen Menschen zu kommen

c. einen neuen Leser abzustoßen

Wenn jeder einzelne Beitrag eine solche Möglichkeit ist, sollte hinter jedem Beitrag die Frage stehen: Würde das meinen echten Leser in einem persönlichen Gespräch interessieren - oder nicht?

Die richtigen Inhalte sind nicht:

  • Schreibtipps - damit ziehst du andere AutorInnen an

  • Tipps zum Schreibhandwerk - damit ziehst du andere AutorInnen an

  • Autoren-Fachsimpeleien - damit ziehst du andere Autorinnen an

  • Autoren-Challenges - damit fachsimpelst du mit anderen AutorInnen

  • Waldspaziergänge, Blumensträuße, Mittagessen, Familienmitglieder,… (das könnte am ehesten noch in die Stories passen)

  • Experten-Fachismpeleien - damit ziehst du andere ExpertInnen an

  • Detail-Expertenwissen - damit ziehst du die meisten neuen neugierigen Kunden nicht an, die meist im Thema noch in den Anfängerfragen sind

Was sind die richtigen Inhalte?

  • Alle anderen Themen: Blicke hinter die Kulissen, Meinungen zum Genre/Thema, Quick-Tipps im Thema, Arbeit und Entstehung am Buch, Geschichten rund ums Buch, Reaktionen auf das Buch und deine Aktionen, Events,…

  • Virale Beiträge

Wie du die Inhalte auf deinem Social Media Kanal verteilst, macht den Erfolg aus

Sicherlich hast du bei mir schon mal vom Ich-Marketing gehört.

Wenn es um Social Media-Marketing geht, denken Autoren oft aus ihrer eigenen Sicht als Social Media-Nutzer und veröffentlichen dann nur Beiträge im Feed oder nur Beiträge in den Stories. Sie denken, dass sich ihre Leser genau so für sie beispielsweise nicht für Selfies, Reels, Videos oder Live-Videos interessieren.

Zumindest behaupten die meisten, dass sie sich ihre Wunschleser schon gut angesehen haben und zu eben diesem Schluss gekommen sind.

Doch oft steckt hinter dieser Aussagen in Wahrheit ein anderer Grund: Viele Autoren haben Angst davor, sich einem unbekannten Publikum im Internet zu zeigen. Im Grunde kann dir diese Angst niemand nehmen. Ich kenne beispielsweise eine Autorin, die tolle Fantasy-Romane schreibt. Seit zwei Jahren rate ich ihr in jedem Kontakt dazu, auf Instagram mehr Beiträge von sich zu posten. Denn von 30 Beiträgen sind man als Leser gerade mal in 1 Beitrag ein Gesicht von dieser Autorin. Doch sie kann sich nicht dazu durchringen, mehr von sich zu zeigen. Wer auf Social Media hauptsächlich Bilder und Videos vom Buch zeigt, wird zwar auch Leser und Kunden erreichen - aber es braucht mehr Zeit.-

Sobald du dich einmal für Social Media-Marketing entschieden hast, solltest du die Chance von Social Media auch ergreifen: Über keinen anderen Weg ist es so einfach, schnell mit den richtigen Menschen ins Gespräch zu kommen - aber dazu braucht es eben dich als Menschen.

Sobald du alle Nutzer-Typen ansprichst, indem du alle Formate deines Kanals nutzt, klappt Social Media-Marketing besser, denn die Beiträge erreichen mehr Menschen. Wenn aus deinem Brainstorming zu den Interessen deines Lesers und Kunden nun viele Ideen entstanden sind, siehst du dir im nächsten Schritt an, wie du diese Inhalte auf die wichtigen Formate deines Social Media-Profils verteilst.

Hier sind Beispiele für die wichtigsten Profile, die du für deine Situation verändern kannst. Der springende Punkt ist, dass du auf Social Media alle Formate deines Profile nutzt:


Willst du bei Instagram, Facebook und TikTok mehr Leser für deine Bücher finden?

In den Social Media-Minikursen zeige ich dir, wie du mehr Bücher verkaufst.


Das, was du auf den Startbildern zeigst, lockt neue Leser an

Das ist der Tipp, den die meisten Autoren noch nachvollziehen können, aber dann nicht umsetzen. Deine Startbilder locken a. neue Leser an - oder sie lösen b. nichts aus - oder sie stoßen c. neue Leser sofort ab.

Lass mich dir mal ein paar Beispiele von Buchautoren aus dem amerikanischen Raum zeigen - die Profile der meisten deutschsprachigen Autoren sehen in den meisten Fällen ähnlich aus. Rate mal mit, wer hinter diesen Social Media-Profilen steckt. (Es handelt sich durchwegs um Bestseller-Autoren. Aber wegen ihrer Social Media-Profile sind sie garantiert keine Bestseller-Autoren. Wie viele Bücher sie wohl noch verkaufen könnten, wenn sie ihr Social Media auf Vordermann bringen würden?)

Hinter diesem Instagram-Profil steckt E.L. James, der Autorin von “Fifty Shades of Grey”.

Hinter diesen Facebook-Beiträgen steckt Nora Roberts, eine bekannte Roman-Autorin.

Was sieht man an diesen beiden Beispielen gut? Die Startbilder sollten auf Bild-, Foto-, Karrussel-, Reel- und Video-Beiträgen auf einen Blick vermitteln, dass du Buchautor in Genre X oder Experte in Thema Y bist. Buchautoren haben hier gegenüber anderen Anbietern einen entschiedenen Vorteil: Sie haben in den meisten Fällen ein Buch, das sie mit im Selfie oder im Video zeigen können.

“Aber das nervt ja alle Leser, die mir schon folgen, wenn sie mich in jedem Post sehen.”

Ich kann dir versichern, dass das nicht der Fall ist. Die Leser werden sich eher besser merken, wer du bist und wie du dich anfühlst. Selbst deine treuesten Fans sehen nicht jeden Tag alle Beiträge von dir und die digitale Barriere ist nicht nur so ein Marketing-Wort, sondern sehr real: Die meisten unserer Follower lernen wir niemals im echten Leben kennen - und sie uns wahrscheinlich auch nicht. Trotzdem soll es sich so anfühlen, als würden sie uns kennen. (Das kennst du von manchen Social Media-Profilen, denen du selbst folgst: Über den Menschen dahinter kannst du einige Dinge aus dem Stegreif sagen: Meinungen, Einstellungen, Hobbies, Interessen, Aktivitäten, Ereignisse aus dem persönlichen Leben - genau da wollen wir hin.)

Wie hast du mit Social Media-Marketing Erfolg?

Sobald du Social Media in dein gesamtes Marketing integrierst. Das bedeutet als Basis, den Social Media-Followern einen Newsletter anzubieten. Und zwar allen neuen Followern, die zu deinem Profil dazukommen und allen bestehenden Followern, die dir schon länger folgen - aber gar nicht wissen, dass du einen Newsletter anbietest, weil sie es nicht gesehen haben oder du es bisher nicht erwähnt hast.

Jetzt werden hier einige sagen: “Ach komm, Stefanie - wenn ich Social Media mache, muss ich doch keine Zeit in einen Newsletter stecken.” TikTok, Facebook, LinkedIn, Instagram, YouTube und Co geben dir die Kontaktinformationen deiner Follower nicht. Sie geben dir nur die Profile deiner Follower - und die Kontaktinformationen verkaufen sie dir auch nicht mal dann, wenn du ihnen Geld dafür geben würdest. Wenn du nun 5000 Follower aufbaust und dein Profil auf einmal weg ist (kurzfristig gesperrt oder komplett gelöscht), wäre es schade drum. Auch diese Situation haben mir Autoren schon oft berichtet: Ihre Profile waren wegen Verstößen gegen Werberichtlinien oder aus anderen Gründen kurzfristig oder für immer gesperrt. (Natürlich soll diese Warnung jetzt nicht der Motivator sein, dass du eine Email-Liste aufbaust. Der Motivator dahinter sollte sein, dass du deine Leser und Kunden regelmäßig mit Updates zu dir und deinen Büchern versorgst und dich auf deine Emails freust. Eine Autorin hat mir vor kurzem gesagt, dass sie 70 Minuten an einem Email sitzt. Stelle es dir wieder wie im Small Talk auf deiner Präsenzlesung vor: Schreibe deine Inhalte so, wie du sie auch sprechen würdest - dann fällt es dir sicherlich einfacher, die Emails zu verfassen.)

Welche Beispiele hast du?

Und weil ich immer nach Beispielen gefragt werde, hier einige Social Media-Profile von Autoren, die ich begleiten durfte. Unter einer Hasthag-Suche findest du auf deinem Social Media-Kanal viele tolle Beispiele von Autoren und Experten, die tolle Social Media-Profile aufgebaut haben - und manche nutzen ihre Profile auch strategisch. Von außen sieht man daran, dass sie alle Formate ihres Kanals mit interessanten Inhalten bespielen, an den Startbildern ihrer Beiträge und an der Information, die in ihren Kurzbeschreibungen steht. :)

Mari Hummingbird: https://www.instagram.com/mari_hummingbird_reiseromane/

Nicole Bergmann: https://www.instagram.com/imfinanzdschungel/

Wenn du diesen Blog-Beitrag bis hierher gelesen hast, zuerst Mal: Super, dass du dich durchgewurschtelt hast! Darf ich dir eine Frage stellen? - Was braucht es, damit du bei Social Media nicht nur Beiträge postest, sondern dein Profil strategisch nutzt, um neue Leser regelmäßig und langfristig anzuziehen und eine feine Community an treuen Lesern aufzubauen? Das Wissen hast du jetzt. Ins Umsetzen kannst du es gerne gemeinsam mit mir: im monatlich stattfindenden Autoren-Club oder im Online-Kurs Buchmarketing Smart.

Warum klappt es trotz dieser Tipps nicht?

Mit Social Media Erfolg Erfolg zu haben ist im Grunde keine Frage des Wissens - denn fast jedes YouTube-Tutorial über Social Media erklärt dir die meisten der Punkte, die ich hier angesprochen habe, in 5 Minuten.

Es ist vielmehr eine Frage des Willens - das sehe ich in fast jedem Erstgespräch an Ausreden wie:

“Aber ich bin doch nicht wichtig. Mein Buch ist wichtig!”

“Aber ich habe ja auch Leser, die mir schon folgen - und die wollen nicht tausendmal mich sehen.”

“Aber wenn ich Social Media mache, brauche ich doch keinen Newsletter!”

“Aber das ist zu viel Zeit. Ich will schreiben.” (Es gibt auch virtuelle Assistenten.)

“Aber ich würde als Leser ja nie X machen.”

Den Willen zum Umsetzen der Tipps haben auf Social Media gefühlte 5% der AutorInnen und ExpertInnen. Damit werden sie von den suchenden Lesern und Kunden gefunden - und der Rest der Autoren jammert weiterhin frustriert vor sich hin. Vielleicht kommt er dann nach 20 zusätzlichen Posts, vielleicht auch erst nach 100 drauf, dass er doch etwas an den Inhalten und der Herangehensweise ändern sollte. Wünschenswert wäre, dass du jetzt zurück zu Punkt 1 springst und dir besser überlegst, was deine Leser und Kunden wirklich an Inhalten bei dir interessiert.