Amazon Kindle Business-Selbstverleger: Buchautoren, business people oder Abzocker?

Die Kindle Business-Selbstverleger im Amazon-Sachbuchmarkt

Bevor ich mich mit texthungrig selbstständig machte, verwendete ich den Begriff “Buchautor” als Synonym für alle buchschreibenden Menschen.

Das hat sich durch meine Arbeit als Amazon-Expertin geändert. Ich weiß nun, dass es bei Amazon Kindle Direct Publishing (KDP) zwei Welten gibt: Zum einen ist da die Welt der Buchautoren und Selbstverleger mit echtem Herzblut an ihren Büchern und einem tiefen Interesse für ihre Themen. Und die zweite Welt der Menschen, die beim Buchschreiben wesentlich kälter vorgeht: die des Amazon Kindle Business-Geschäftsmodells.

Was ist das Amazon Kindle Business-Geschäftsmodell?

Auf Facebook betreute ich eine Community rund ums Thema Buchmarketing.

Bei allen Anfragen zur Aufnahme in die Gruppe sehe ich mir die Profile und ihre Bücher an. Diese Buchmarketing-Community habe ich für Autoren ins Leben gerufen, die an ihrer Professionalisierung arbeiten und lesenswerte Bücher veröffentlichen möchten.

Immer wieder bekomme ich Anfragen von Selbstverlegern, die sich in dieser Gruppe Tipps zu Amazon holen wollen. Wie der letzte User verstecken sie sich hinter schmeichelnden Anfragen wie „Wow, du machst so tollen Content. Ich will unbedingt von dir lernen und mehr Bücher verkaufen“. - Hat Einschleimen in der Schule bei den Lehrern irgendwas gebracht? Bei solchen Anschreiben werde ich hellhörig, denn die meisten Autoren kontaktieren mich vorher über Social Media oder beantworten die Fragen zur Aufnahme in die Gruppe.

Amazon Kindle Business-Selbstverleger suchen nach Tipps zu Amazon als Suchmaschine und als Verkaufsplatttform. Denn sie nutzen Amazon mit dem Ziel, Geld aus ihren Büchern zu schlagen. Es gibt im deutschsprachigen Raum viele Gruppen und Anbieter für diese Selbstverleger, bei denen sie sich Informationen für ihre Bücher und das Marketing holen können.

Sie arbeiten nach dem sogenannten Amazon Kindle Business-Geschäftsmodell. In Trainings lernen sie, wie sie mit Analyse-Tools gewinnträchtige Nischen aufspüren, zu diesen Themen Bücher schreiben oder von Ghostwritern schreiben lassen, die Bücher bei Amazon auf die ersten Ergebnisseiten pushen und Geld über Ebooks verdienen.

In den seltensten Fällen steht ein Interesse am Thema im Vordergrund.

Der Fokus ist aufs Geldverdienen mit Büchern gerichtet. Ihre Trainer finden sich meist auf youtube unter Stichwörtern wie „Mit Kindle Ebooks zu 3543.5 Euro“ oder „Passives Einkommen mit Ebooks verdienen“. Meist sind es junge Männer die das Business überrissen haben und ihre Techniken an andere Menschen weitergeben.

Beim Schreiben dieses Artikels wurde mir klar, dass ich bisher noch keine Frau im Amazon Kindle-Business als Trainerin gesehen habe; weder im englischsprachigen, spanischsprachigen oder deutschsprachigen Raum. Die Frauen, die auf youtube und in Blogs zum Thema Schreiben und Buchmarketing aufklären, sind meist Autorinnen mit hohem Qualitätsanspruch wie Laura Newman, Julia K. Stein oder Annika Bühnemann, Serena Avanlea im Romanbereich und Ulrike Luckmann im Sachbuchbereich.

Teaser-Titel wie „Mit Kindle Ebooks zu 3543.5 Euro“ ziehen! - Im Zeitalter des schnellen Gelds springen von ihrem Alltag und Job frustrierte Menschen auf diese Videos. Sie kaufen die Kurse ihrer Trainer, um ihr erstes Ebook anzubieten. Und spätestens dann kommt für die meisten die Ernüchterung: Schema F geht nicht auf. Erstaunlicherweise geben sie ihren Trainern noch mehr Geld, um sich weiter von ihnen beraten zu lassen.

Manchmal schreiben sie mir wegen kostenloser Tipps oder schnorren mich wegen Ratschlägen an. Man erkennt sie schon am Anschreiben: lieblos hingefetzte Zeilen ohne Anrede oder Namen und Rechtschreibfehler. Sobald ich erwähne, dass sie kostenlos an meiner monatlichen online Schreibchallenge teilnehmen können bzw. meine Coachings gegen Geld zu haben sind, wird es auf der anderen Seite muxmäuschenstill.

Beispiele:

Selbstverleger Anschreiben 2.png
Selbstverleger Anschreiben 1.png


Warum konzentrieren sich die Amazon Kindle Business-Selbstverleger auf Sachbücher?

Die Trainer dieser Selbstverleger machen im Sachbuch-Bereich in vielen Nischen den Autoren mit Qualitätsanspruch und inhaltlichem Mehrwert ihre Möglichkeiten kaputt. Manche Sachbuch-Themen sind von Kindle Geschäftsmodell-Autoren so übersättigt, dass man die Autoren und Bücher mit professionellem Content als Leser wie eine Nadel im Heuhaufen suchen muss.

Der Roman-Bereich wird von ihnen tendenziell in Ruhe gelassen. Sachbücher sind tendenziell kürzer als Romane und der Herstellungsaufwand sowie die -zeit sind damit kürzer. Außerdem können die Selbstverleger die Kosten niedrigst halten: Ghostwriter kosten für längere Texte mehr Geld.

Die meisten Roman-Genres sind wegen der vielen Autoren keine Nischen mehr. Wie viele Thriller gibt es aktuell bei Amazon.de? Bei Sachbuchthemen wie Instagram Marketing oder Entrümpeln sieht es anders aus: Hier gibt es noch eine überschaubare Zahl an Autoren und Büchern und damit Chancen aufs Geldverdienen.

Wie entstehen die Bücher von Amazon Kindle Business-Selbstverlegern?

Als ich texthungrig 2017 gründete, schrieb ich in meiner ersten Zeit für einige dieser Menschen über freelancer-Plattformen ihre Ebooks. Sie kopieren ihre Anschreiben von Schnelles-Geld-im-Internet-Machen-Seiten und zahlen miese Preise. Die fertigen Texte jagen sie durch Plagiats-Software, aus Angst vor Abmahnungen.

In der Zusammenarbeit mit dieser Art von Auftraggebern entdeckte ich, dass sie ihre Ebooks nach Schema F produzieren und vermarkten. Mit etwas Übung erkennt man dieses Schema als Außenstehender. Von einem Marketing-Standpunkt ist das Vorgehen nicht schlecht, überspitzt das Marketing aber in vielen Punkten: Die Buchcover sind meist sehr professionell gestaltet, die Keywörter sind ausgefeilt recherchiert und die Werbekampagnen sind gut aufgebaut.

Abseits dieser drei Punkte schießen sich die meisten Kindle Geschäftsmodell-Verleger mit Schema F jedoch ins eigene Bein und stellen das meist zu spät fest: Bücher mit toller Aufmachung und gutem organischem oder bezahltem Ranking verkaufen sich langfristig schlecht, wenn ihre Inhalte keine Qualität haben.

Die Inhalte dieser Bücher liefern oft keinen Mehrwert, weil sie Informationen aus Blogs, Youtube-Videos oder Podcasts übernehmen und keine neuen Ideen oder Sichtweisen bieten. Da selten in Lektorat investiert wird, bemängeln echte Leser die Qualität der Texte. Nachdem das Buch auf Amazon von einigen Lesern mit negativen Rezensionen bewertet wurde, geben die Amazon Kindle Business-Selbstverleger das nächste in Auftrag. So investieren sie in kurze Erfolge und erstellen selten Bücher mit langfristigen Einnahmemöglichkeiten.

Als Leserin griff ich selbst zweimal aus Versehen zu solchen Büchern. Seither bin ich beim Sachbuchkauf auf Amazon vorsichtig geworden. Ich möchte nicht von einem schlechten Buch enttäuscht werden. Und vor allem will ich dieser Art von Selbstverlegern mein Geld nicht mehr geben.

Wie erkennt man die Bücher der Amazon Kindle Business-Selbstverleger?

Meist lässt sich durch verschiedene Punkte erkennen, dass das Sachbuch von einem Amazon Kindle Business-Selbstverleger stammt.


Die Cover übernehmen die der Bestseller-Autoren

Die Amazon Kindle Geschäftsmodell-Selbstverleger orientieren sich an denen der Bestseller Autoren.

Interessant ist, dass sie die Cover-Ideen meist voneinander kopieren. Ob ihnen auffällt, dass sie andere Geschäftsmodell-Selbstverleger kopieren? Dem Leser fällt auf jeden Fall auf, dass sich einige der Cover stark ähneln.

Beispiele:

Cover der Kindle Business Selbstverleger.png

Die Amazon Kindle Business-Selbstverleger können SEO

Diese Art von Selbstverlegern hat SEO wirklich drauf!

SEO ist einer der Wege, Bücher bei der Suchmaschine Amazon gut ranken zu lassen. Die Kindle Business-Selbstverleger erlernen SEO und grundsätzlich ist das eine gute Sache. Denn Amazon bewertet SEO-optimierte Titel besser.

Die Selbstverleger übertreiben es aber und setzen SEO für Titel, Untertitel, Amazon Klappentexte und Stichwörter ein. Das wird so überspitzt, dass manche ihrer Trainer dazu raten, den Dateinamen des Manuskripts mit einem Keywort zu versehen.

Aus genau diesem Grund werden die Kindle Business-Selbstverleger Bücher meist in den vorderen Suchergebnissen angezeigt. Interessierte Leser denken, dass es sich um die besten Bücher handelt.

Beispiel:

Sucherergebnisse bei Amazon KDP.png

Die Titel und/oder Untertitel sind lange Wortkombinationen mit Keyword-Stuffing

Wer hat schon mal bemerkt, dass manche Titel elends lang sind? Das lässt darauf schließen, dass sich ein Amazon Kindle Business-Selbstverleger mit wichtigen Keywörtern beschäftigt und sie in seinen Titel stopft. Er erhofft sich Chancen auf höhere Sichtbarkeit.

Keywort-Stuffing ist kontraproduktiv: Amazon mag es wie jede Suchmaschine nicht. Als Leser fühlt man sich mitunter auf die Schaufel genommen.

Beispiele:

Keyword Stuffing bei Buchtiteln.png

Auch Produktbeschreibungen werden mit Keywords gestufft. Es ist nicht zu überlesen, um welches Thema es sich handelt.

Beispiele:

Produktbeschreibung mit Keywordstuffin2.png
Produktbeschreibung mit Keyword Stuffing1.png

Die Rezensionen werden getauscht oder zugekauft

Rezensionen sind die Königsdisziplin der Buchmarketing-Arbeit. Statistisch gesehen hinterlassen von etwa 100 Lesern zwei eine Rezension. Und das meist nur, wenn sie der Autor in irgendeiner Form zum Rezensieren auffordert.

Doch in kürzester Zeit bekommen die Amazon Business-Selbstverleger 150 Rezensionen zu ihren Büchern. Das lässt sich durch das Veröffentlichungsdatum des Ebooks überprüfen.

Amazon vergibt normale und verifizierte Rezensionen. Normale Rezensionen werden ohne den Kauf des Buchs veröffentlicht. Der Kindle-Selbstverleger verschickt den Link zum Buch an andere Leute und bittet sie um eine Rezension, ohne das Buch zu kaufen. Verifizierte Rezensionen sind mit anderen Kindle-Selbstverlegern über Facebook-Gruppen getauscht. Im schlimmsten Fall sind sie über eine Freelancer-Plattform oder über eine Agentur zugekauft.

Seit ich darüber Bescheid weiß verwende ich das Tool reviewmeta. (Für alle Amazon-Produkte übrigens, nicht nur für Bücher.) Man lässt die URL des Buchs durch das Tool laufen und es spuckt die berechnete Anzahl an echten Rezensionen an. Meist deckt sich der Eindruck vom Buch des Kindle Business-Selbstverlegers mit der Berechnung von reviewmeta.

Daneben gibt es noch andere Tools, die dieser englischsprachige Artikel vorstellt.

reviewmeta für Rezensionen.png

Der Algorithmus dieses Tools beruht auf dem Käuferverhalten: Haben Käufer das Buch wirklich gekauft oder ausgeliehen, haben sie es gleich nach dem Kauf rezensiert, haben sie andere Produkte in letzter Zeit gekauft, sind ihre Rezensionen im Vergleich mit anderen zu lang,…?

reviewmeta für Rezensionen echte Buchrezensionen.png


Rezensionen von echten Lesern fallen negativ aus

Ein leichtgläubiger Leser mag sich täuschen lassen und das Buch des Kindle Business-Selbstverlegers kaufen. Er liest es und ist wegen der Qualität oder Information unzufrieden. Gerade unzufriedene Leser hinterlassen öfter Rezensionen als zufriedene. Amazon erkennt und merkt sich das und Besucher der Buchseite kaufen das Buch nicht.

Erfahrene Nutzer sehen sich die Amazon-eigene Leseprobe an und werfen einen Blick auf die Rezensionen, bevor sie ein Buch kaufen.

Klickt man als Leser auf die Rezensionen, sieht man meist keine Reaktionen auf die 1-Sterne-Bewertungen. Die Kindle-Selbstverleger lassen Rechtschreibfehler und Content ohne Mehrwert drinnen. Hauptsache, das Buch ist draußen und verkauft sich weiterhin an leichtgläubige User.

Beispiele:

Fake Rezensionen von Büchern.png
Fake Rezensionen von Büchern1.png
Fake Rezensionen von Büchern2.png

Negative Rezensionen sind als Außenwirkung für die Leser und als Information für Amazon fatal. Die Leser werden immer smarter und bekommen allmählich mit, dass es diese Art von Büchern bei Amazon gibt. Sie schicken die Bücher zurück. Außerdem analysiert Amazon das Leserverhalten und findet heraus, dass echte Käufer das Buch schlecht bewerten. Amazon zeigt das Buch in den hinteren Seiten an.

Verifizierte Rezensionen wiegen schwerer als unverifizierte und Amazon merkt sich das garantiert.

Die Leseprobe ist enttäuschend

Wer als Leser am Buch interessiert ist, sieht sich neben einigen Rezensionen auch die Leseprobe an. Bei den meisten Kindle Business-Selbstverleger lassen sich folgende Enttäuschungen feststellen:

  • Unzählige Rechtschreib- und Grammatikfehler: Zeit für eine Rechtschreibprüfung blieb nicht und Geld für einen Lektor gab es nicht.

  • Allgemeine Inhalte: Da die Autoren oder beauftragten Ghostwriter keine Experten in ihrem Thema sind, schreiben sie allgemeine Inhalte.

  • Kopierte oder übersetzte Inhalte: Manchmal werden Inhalte von Blogs bzw. ausländischen Webseiten 1:1 übernommen.

Beispiele:

Amazon Leseprobe 1.png

Jedem Lektor und Leser stellt es bei so etwas wohl die feinen Härchen im Nacken auf.

Amazon Leseprobe2.png

Kindle Business-Verleger vertrauen auf die Plagiats-Software, die sie sich selbst gegenüber oder als Schutz gegen schlechte Ghostwriter gegenüber einsetzen. Doch nicht immer sind die Programme gleich gut und spüren die kopierten Inhalte nicht auf.

Experten und Coaches empfehle ich, sich zu ihren Themen bei Amazon regelmäßig Ebooks anzusehen und beim Aufspüren von kopierten Inhalten vorzugehen. Das rate ich auch jedem Experten oder Coach, der einen Blog zu einem Sachthema führt. Bei meiner Arbeit als Ghostwriterin sehe ich bei den Recherchen, dass es zu 80% dieselben Ideen und Inhalte auf Blogs gibt.

 

Die Autorennamen sind Pseudonyme und haben keine Autoren-Bios

Manche dieser Selbstverleger benutzen ihren echten Namen, verlinken aber keine Autoren-Bios zu ihren Büchern. Manch andere erstellen eine Autoren-Bio, die mit nichts gefüllt ist. Sie verknüpfen lediglich ihre Bücher.

Als Leser fragt man sich, warum es bei Amazon keine Informationen zu diesen Experten gibt.

Beispiel keine Autorenbiografie: Der Autorenname ist nicht anklickbar.

Amazon Autorenbio1.png

Beispiel mit Autorenbiografie: Sie ist anklickbar, aber nicht gefüllt.

Amazon Autorenbio2.png
Amazon Autorenbio3.png
Amazon Autorenbio4.png

Als suchender Leser stellt man sich außerdem die Frage, wie Menschen, über die man im Web keine Informationen findet, Bücher zu solchen Themen schreiben.


Wenn eine Autorenbiografie vorhanden ist, ist sie übertrieben

Amazon Autorenbio5.png

Um sich besser als Experte im Themenbereich des Buchs darzustellen, übertreiben diese Amazon Kindle Business-Selbstverleger in ihren Amazon Autorenbiografien oder erfinden Informationen.


Beispiel:

Dieser Selbstverleger scheint ein echter Tausendsassa zu sein.

Doch im Web findet man nichts zu besagtem Anthony Richards bzw. seinen Unternehmen und Agenturen.





Woher stammt das Autorenfoto der Amazon Autorenbiografie?

Google Reverse Image Search spuckt in der Suche folgende Informationen aus:

Amazon Autorenbio6.png

Augenscheinlich schreibt der Autor unter dem zweiten Autorennamen “Dein Ernährungscoach” andere Ratgeber.

Allgemein ist nichts gegen Pseudonyme einzuwenden. Manche Autoren möchten ihre Bücher nicht unter ihrem echten Namen schreiben und verwenden deswegen Pseudonyme. Bei Romanen gibt es viele Autoren, die lieber unter Pseudonymen schreiben.

Gerade bei Sachbüchern spricht für Experten, Coaches und Selbstständige aber der echte Name. Denn meistens geht es um den Ausbau des Expertenstatus und das Gewinnen von neuen Kunden. Die Leser sollen auf die Person hinter dem Sachbuch aufmerksam werden.

Autoren Fake bei Amazon1.png
Autorenfake bei Amazon2.png

Dieser Autor hüpft im Sachbuchbereich zwischen vielen Themen. Hier stellt sich die Frage, ob er sich wirklich so gut in all diesen Themenbereichen auskennt?

Das Impressum wird im Nachwort angeführt

Es ist keine schlechte Idee, das Impressum bei Ebooks ans Ende zu setzen. Amazon zeigt mit der Amazon-eigenen Leseprobe „Blick ins Buch“ nur die ersten Seiten des Ebooks als Teaser an. Wer eine Seite des Ebooks für das Impressum nutzt, vergibt eine Chance auf Leser-Liebe.

Es wird erst dann zur schlechten Idee, wenn dieser Tipp zum Verbergen des echten Namens eingesetzt wird.

Spätestens nach dem Kauf stellt der Leser fest, dass man im Web außerhalb von Amazon keine Informationen zum Autor entdeckt. Amazon Kindle Business-Selbstverleger setzen auf diese Taktik, damit sie ihre wahre Identität verbergen und verstecken sich hinter zusammengereimten Autorenbiografien und ausländischen Pseudonymen.

Die Amazon Kindle Business-Selbstverleger sind Experten in vielen Themen

Durch einen Klick auf die Autorenbiografien lässt sich feststellen, zu welchen Themen die Amazon Kindle Business-Selbstverleger schreiben.

Meist sind es gewinnbringende und trendige Nischen wie Diäten, Rezepte, Trend-Themen wie Persönlichkeitsentwicklung und Achtsamkeit. Zu diesen Themen können Bücher schnell erstellt werden. Selbst ein Student, der über eine Freelancer-Plattform angeheuert wurde, kann ein Ebook zu einer Trend-Diät wie Intervallfasten erstellen.

Beispiel:

Autoren Fake bei Amazon3.png

Ich spreche der Autorin ab, dass sie gleichzeitig Expertin von Rezepten und Instagram ist. Im Web finden sich zu ihrer Person keine Informationen.

Und selbst wenn sie Expertin in diesen beiden Themen ist, sollte sie aus Marketing-Gründen für die verschiedenen Themenbereiche unterschiedliche Namen wählen. Leser, die ein Buch zum Thema Fermentieren suchen, kaufen es derselben Person wohl nicht ab, Wissen über Instagram Marketing zu haben.


Die Selbstverleger bieten nur Ebooks oder “aufgeblähte” Taschenbücher an

Die Amazon Kindle Business-Selbstverleger bieten mit Vorliebe Ebooks und keine anderen Buchformate an. Die Herstellungskosten sind für ein Ebook im Vergleich zu Taschenbüchern und Hardcopies niedrig.

Wenn sie Taschenbücher anbieten, sind sie auf die „brauchbaren“ 100 Seiten aufgebläht: mit großen Schriftarten und Leerzeichen oder unschönem Buchsatz. Diese Information lässt sich der Produktbeschreibung am Ende der Taschenbuch-Seite entnehmen.

Mein Highlight unter den Taschenbüchern zu Instagram-Marketing. Es kostet 7,99 Euro:

Taschenbuch mit 28 Seiten.png


Was können Amazon Kindle Business-Selbstverleger und Leser mitnehmen?

Amazon Kindle Business-Selbstverleger machen mit diesen Schema F-Strategien den Sachbuch-Markt bei Amazon kaputt.

Sie schaufeln sich übrigens auch ihr eigenen Grab: Sobald andere Selbstverleger, die mit Ebooks Geld verdienen wollen, den Braten um profitable Trends riechen, ihre Ebooks zu diesen Themen erstellen, wird die Nische so übersättigt, dass zu viele Bücher auf dem Markt sind (wie beim Thema Instagram Marketing - übrigens hätten echte Experten in diesem Thema eine große Chance, bei Amazon Bücher zu verkaufen).

Es gibt einige Auswege, um mit in Auftrag gegebenen Büchern langfristig Geld zu verdienen und eine Leser-Community aufzubauen: qualitativ hochwertige Bücher schreiben und mit einer langfristigen Strategie vermarkten. Kostet einiges, rentiert sich jedoch langfristig.

Auf Trends aufzuspringen bringt kurzfristig Geld, wenn man die Bücher so gut produziert, dass sie echte Leser nicht vergraulen. Amazon wird seine Algorithmen in den nächsten Jahren verbessern und gefakte Autorenprofile, gefakte Reviews und schlechte Bücher entweder im Ranking runterstufen oder rausnehmen.

Leser wollen qualitätsvolle Bücher. Auch wenn das Ebook nur 2,99 Euro kostet.

Die Leser informieren sich immer besser und bekommen langsam aber sicher mit, dass es viele dieser Geldmaschinen-Bücher gibt. Sie sehen sie sich an und kaufen sie erst gar nicht. Und falls sie diese Bücher doch bestellen, hinterlassen sie mit Sicherheit eine negative Rezension.

Echte Experten, Coaches und Selbstständige, die ihre Sachbücher bei Amazon veröffentlichen, können mit gutem Marketing und Amazon-SEO positive Ergebnisse und Einnahmen erzielen. Die frustrierten Leser, die zu einem schlechten Kindle Business-Selbstverleger-Buch gegriffen haben, schätzen die Bücher mit echtem Mehrwert und tollem Expertenwissen umso mehr.

Weiterführende Infos zum Amazon Kindle Business-Selbstverleger Geschäftsmodell

„Das Betrugs-Business mit eBooks“: https://www.youtube.com/watch?v=QYMU_-i2UEg

“Wie ein Abzocker bei Amazon mit Schrottbüchern Millionen machte”: https://www.stern.de/digital/online/amazon--so-zockte-ein-pseudo-buchverleger-amazon-kunden-millionen-ab-7078290.html

Möchtest du dein tolles Sachbuch schreiben und bei Amazon gut vermarkten?

Willst du als Selbstverleger mit Herzblut für dein Thema lernen, wie du ein gutes Sachbuch schreibst? Dann nimm am ersten Sonntag jeden Monats an meiner online Schreibchallenge teil.

Fragst du dich, wie du deine Buch- und Autorenseite bei Amazon gestaltest und Leser automatisch zu deinen Büchern führst? Bring deine Seiten im nächsten live Workshop “Amazon Booster” auf Vordermann. Die Termine des online Workshops erfährst du HIER.

 

Amazon Kindle Business Selbstverleger.jpg