Welche Alternative gibt es zu Social Media-Marketing?

Manchmal schreiben mir Buchautoren und Experten, dass sie von Social Media gefrustet sind – und gerne einen anderen Weg einschlagen möchten, um ihre Bücher und Angebote zu vermarkten.

Vor einiger Zeit ist die Online-Marketerin Alexandra Polunin vorgeprescht und hat ihr komplettes Social Media eingestampft – und setzt seither nur mehr auf Content-Marketing, um ihre Angebote bekannter zu machen.

Typischerweise schlagen viele Experten den Content-Marketing-Weg ein, um für ihre Bücher und Angebote neue Leser und Kunden zu finden. Doch das bedeutet nicht, dass Content-Marketing nicht auch für Roman-Autoren ein guter Weg ist, um im Internet neue Leser für irhe Bücher zu finden.

Was genau ist Content-Marketing?

Content-Marketing bedeutet, auf einem Blog, einem Podcast oder einem Vlog regelmäßig längere Beiträge zu deinem Genre oder deinem Thema zu veröffentlichen. Genau so wie im Social Media-Marketing geht mit dem Erfolg einher, dass du regelmäßige Beiträge veröffentlichst, die die Interessen und den Nerv der Wunschleser und Wunschkunden treffen.

Im Vergleich zu Social Media-Marketing musst du nicht jeden Tag kleine Häppchen und Inputs zum Genre, Buch oder Thema ausspielen (und noch dazu in unterschiedliche Beitrags-Formate, die deine Social Media-App von dir möchte, um deinen Beiträgen mehr Sichtbarkeit zu geben), sondern du kannst die längeren Beiträge im Content-Marketing zwei- bis viermal pro Monat veröffentlichen.

Blog-Beiträge bekommen in den Suchmaschinen automatisch hohe Sichtbarkeit – wohingegen die einzelnen Beiträge auf dem Social Media-Profil nur den Nutzern der jeweiligen Social Media-App angezeigt werden. Und Google diese nicht in den Suchergebnisse anzeigt, sondern nur das Nutzerprofil des Autors oder Experten. Vlog- und Podcast-Beiträge können je nach der Art des Ausspielens ebenfalls gut in den Suchmaschinen erscheinen - und damit neue Leser- und Kunden-Ströme zu deinen Büchern und Angeboten locken. Das erreichst du, indem du die Beiträge nicht nur bei YouTube oder deinem Podcast-Host veröffentlichst, sondern auch auf deiner Website.

Nun mögen einige Autoren sagen, dass ihre Leser nicht bei Google und anderen Suchmaschinen nach Büchern suchen. Ich würde darauf sagen: Die meisten Leser tun das wahrscheinlich schon. Denn viele Menschen kennen die bekannten Seiten der Buchwelt und Buchcommunity nicht und starten ihre Suchen nach Lesestoff oder Lösungen über die Suchmaschinen - bis sie von dort auf Amazon, Verlage und andere Anbieter kommen.

Und genau darum geht es zu einem großen Teil im Online-Marketing: Wir möchten regelmäßig neue Leser- und Kunden zu uns locken - und nicht nur diejenigen, die uns schon kennen.

Wie hat man mit Content-Marketing vom Start weg Erfolg?

Im Content-Marketing veröffentlichen wir meist längere Beiträge. Diese Beiträge konsumieren wiederum bestimmte Leser- und Kunden-Gruppen - die bestimmte Interessen, Fragen und Wünsche haben. Wenn wir schon mehr Zeit in die längeren Beiträge stecken, sollten diese auch den Nerv unserer Zielgruppe treffen.

Wie kann man nun die richtigen Inhalte finden, um Erfolg zu haben? - Am besten startest du mit einem Brainstorming, in dem du dich auf Inputs von bisherigen Lesern und Kunden stützt:

  • Welche Fragen haben dir Leser und Kunden bisher zu dir und deinen Büchern gestellt?

  • Welche Kommentare hast du bisher von Testlesern und Lesern in den Rezensionen zu deinen Büchern bekommen?

  • Mit welchen häufigen Fragen kommen die Kunden zu dir (Experte)? Welches Feedback bekommst du zu deinen Angeboten (Experte)?

  • Wenn du eine Umfrage machst, welche Antworten bekommst du hier von deinen Lesern und Kunden?

  • Wenn du selbst einem anderen Autor in deinem Genre oder deinem Thema folgen und sein Blog, seinen Podcast oder Vlog konsumieren würdest, welche Inhalte würdest du dort erwarten?

Und die wichtigste Fragen von allen: Wie oft schaffst du es, zu genau diesen Themen regelmäßige Beiträge in ähnlicher Länge zu veröffentlichen?

Besonders gut eignen sich auch virale Beiträge, die meinungs- oder stimmungsmachend sind. Generell gesehen ist mein Eindruck, dass sich viele Blogger, Podcaster und Vlogger noch viel mehr trauen könnten, ihre Meinung zu sagen und ihre Sichtweisen zu zeigen. Denn wir alle haben sie - und diese bewegen die Menschen, die unsere Inhalte konsumieren.

Bei Blogs werden die Inhalte im Internet sichtbarer, wenn du dich bei den einzelnen Beiträgen um SEO-Optimierungen bemühst. Jeder Blog-Beitrag kann dir auch beim Aufbau deiner Email-Liste helfen, wenn du deine gratis Angebote gut sichtbar in den Beiträgen unterbringst. Über das Website-Programm oder die Google Search Console lassen sich die meistaufgerufenen Blog-Beiträge ansehen - und diese kann man dann noch inhaltlich optimieren, um noch mehr neue Leser und Kunden anzulocken.

Wenn wir über Podcasts sprechen, geben dir die meisten Podcast-Hosts heutzutage auf ihren Seiten Werkzeuge in die Hand, um deinen Podcast über Stichwörter und Beschreibungen gut sichtbar zu machen und in alle gängigen Podcast-Apps auszuspielen. Jede Podcast-Episode kann dir über Audio-Inhalte und die Episoden-Beschreibungen ebenfalls beim Aufbau deiner Email-Liste helfen, solange du deine gratis Angebote erwähnst. Die gängigen Podcast-Hosts liefern ihren Nutzern auch Statistiken, die die meistheruntergeladenen Episoden und die Anhörzeiten zeigen. Das sind wichtige Punkte, um den Podcast insgesamt erfolgreicher zu gestalten.

Auch bei Vlogs gibt es die Möglichkeit, durch Optimierungen der Stichwörter und Beschreibungen gute Sichtbarkeit für die Videos zu bekommen. YouTube bietet mit dem Creator Studio ein tolles Werkzeug, um die einzelnen Videos gut sichtbar zu machen -und zu allen Videos die Ergebnisse zu bekommen. Auch hier kann man sehen, welche Videos am meisten aufgerufen werden und wie lange die durchschnittliche Ansehzeit ist. Bei YouTube geht es stärker als bei den anderen beiden Content-Marketing-Formen darum, sich auch ein bisschen Community-Managment zu kümmern. Denn die Zuseher liken, kommentieren und teilen die Videos auch gerne oder stellen Fragen.

Was sind häufige Fehler im Content-Marketing?

Hier möchte ich die Fehler in die Roman- und Sachbuch-Autoren-Gruppen unterteilen.

Roman-Autoren:

Ich kenne einige Roman-Autoren, die ein Blog, einen Podcast oder einen Vlog aufbauen. Die meisten von ihnen bieten neben ihren Büchern auch Schreibkurse oder -Coachings sowie andere Zusatzleistungen an und nehmen diese Inhalte bei sich auf. Das macht auch Sinn, denn ihre Angebote richten sich danach.

Roman-Autoren, die neben den Büchern keine solchen Angebote haben, veröffentlichen diese Inhalte manchmal trotzdem bei sich - und ziehen damit andere Autoren an, die sich die Tipps holen, aber ihre Bücher nicht kaufen. Manchmal verwandeln sich diese Inhalte auch in Online-Tagebücher, wo man als Besucher keine interessanten Inhalte zum Genre oder Autor findet.

Sachbuch-Autoren:

Sachbuch-Autoren sind meist Experten in ihrem Thema und geben zu diesem im Content-Marketing mit ihren Beiträgen Tipps oder spannende Insights. Ein häufiger Fehler ist hier, dass sie sich inhaltlich schon viel zu sehr mit Detailfragen beschäftigen - aber sich ihre Leser und Kunden diese Fragen noch nicht stellen - weil sie häufig mit allgemeinen Fragen starten. . Wer über die 10-20 häufigsten Fragen seiner Kunden und Leser zum Thema nachdenkt, kann dazu sicherlich 20-40 Episoden veröffentlichen, die im Internet gut ausgespielt und von den suchenden Kunden und Lesern gefunden werden.

Wie kommt man nun auf dieser häufigsten Fragen? Indem man das Kundenfeedback auswertet, Anfragen durchsieht, Leser-Rezensionen durchliest, Fragebögen an Kunden verschickt, seine Leser oder Kunden nach Feedback fragt oder eine Umfrage macht. Solange das Blog, der Podcast oder der Vlog diese Fragen beantworten und nahe an den Interessen der Kunden und Leser dran sind, sind diese Beiträge im Internet Besucher-Magneten. Sobald sich die Inhalte von den Interessen der Kunden und Leser wegbewegen oder zu sehr ins Detail gehen und damit nur die fortgeschrittenen Kunden und Leser abholen, werden die Beiträge wenig helfen, neue Leser und Kunden anzulocken.

Womit hat man im Content-Marketing noch mehr Erfolg?

Wer seine Blog-, Podcast- oder Vlog-Beiträge regelmäßig auf seiner eigenen Website veröffentlicht, kann über Pinterest als zusätzliche Möglichkeit nachdenken, um den Beiträgen noch mehr Sichtbarkeit zu geben.

Pinterest ist eine Suchmaschine wie Google - nur zeigt sie den Interessenten in den Suchergebnissen nicht die bekannten Text-Vorschauen an, sondern Bilder-Vorschauen. Zu jedem Blog-, Podcast- oder Vlog-Beitrag erstellst du hier einige Pins und spielst sie bei Pinterest als Inhalte und Lockvögel für neue Leser und Kunden aus. Über die hinterlegten Hashtags und Beschreibungen finden die Pinterest-Nutzer deine Pins - und werden auf deine Website, deinen Podcast oder deinen Vlog weitergeleitet.

Bei Pinterest geht es um den Aufbau neuer Leser- und Kunden-Ströme; und nicht um Community-Aufbau. Generell haben die Pinterest-Nutzer Möglichkeiten, die Pins bei sich zu teilen und zu kommentieren - aber die meisten Nutzer machen das nicht. Denn die Erwartungshaltung ist bei Pinterest nicht, dass die Nutzer mit den Pins interagieren. Sie nutzen Pinterest vielmehr, um interessante Beiträge zu finden - und lesen, hören oder sehen sich diese Beiträge dann auf den entsprechenden Blogs, Vlogs oder Podcasts an und interagieren in den meisten Fällen dort mit den Beiträgen.

Ein guter Start mit Pinterest sind etwa 20 Beiträge im Content-Marketing und die Gewissheit, dass du regelmäßig Zeit für neue Beiträge auf deinem Blog, Vlog oder Podcast hast. Am Beginn kann man die Pins bei Pinterest händisch hochladen - doch wer mit dem zusätzlichen Weg schneller Erfolg haben möchte, sollte sich das Partner-Tool tailwind von Pinterest ansehen, mit dem sich alle Pins im Vorfeld anlegen und zu bestimmten Zeiten ausspielen lassen.

Hier die komplette Anleitung für Pinterest für Buchautoren.