Warum zuerst das Produkt und dann das Marketing kommt

Tolles Produkt erstellen - dann Marketing dafür starten

Regelmäßig schreiben mir neue Autoren und bitten mich um Unterstützung beim Marketing. In einigen Fällen kommt es jedoch nicht zu einer weiteren Zusammenarbeit, weil die Autoren sich noch besser um ihr Buch als Produkt für ihre Leser kümmern sollten.

Warum verkaufen sich nur einige Bücher gut - und andere nicht?

Um dir einen wichtigen Punkt zu verdeutlichen, möchte ich ein Beispiel abseits des Buchbereichs hernehmen: Schon länger möchte ich mir ein neues Smartphone kaufen. Hier habe ich eine schier unendliche Auswahl an Marken und Nicht-Marken und unterschiedlichen Modellen mit verschiedenen Features. Manche Hersteller setzen auf Qualität und manche nicht. Einige der Smartphones kann ich mit mehr Features und wahrscheinlich langfristig nutzen und einige haben weniger Features und halten nicht so lange. Vielleicht haben einige auch Fehler oder Qualitätsmängel.

Wie entscheide ich mich? Ich möchte sichergehen, dass ich ein gutes Produkt zu einem für mich passenden Preis finde. Im Web sehe ich mir wie andere Käufer einige Produktbilder, Produktbeschreibungen, Hersteller-Infos und Bewertungen anderer Kunden an. Nach einigen Vergleichen entscheide ich mich schließlich für eines der Smartphones, das zu meinem Budget passt.

In dieser Situation befindet sich auch dein Leser. Wenn er Roman-Leser ist, hat er in den meisten Genres eine noch größere Auswahl an Büchern, als sie die meisten Sachbuch-Leser jemals zum gewünschten Thema finden können. Viele Leser fühlen sich manchmal wie erschlagen von der riesigen Auswahl. Doch selbst wenn der Preis des Ebooks nur 0,99 Euro ist, kostet es den Lesern einen Klick auf der Verkaufssseite, um seine Kreditkarteninfos einzutragen und das Buch zu bestellen. Er muss sichergehen, dass er ein gutes Buch kauft.

Buchcover müssen wie “Cover-Porn” sein

Leser möchten tolle Cover sehen, die ihnen ein Gefühl für das Buch vermitteln (Romane) oder die Lösung für ihr Problem aufzeigen (Sachbücher).

Wie kannst du wissen, ob dein Cover genau so ein Cover ist, dass die Leser anspricht? Suche im Web nach einem Buch wie deinem und sieh dir die Cover der anderen Bücher an. Würde deines im Meer der anderen Bücher auffallen und positiv hervorstechen?

Wenn du die Frage nicht selbst beantworten kannst, lasse dein Cover über cover-bewerten.de von Lesern bewerten.

Viele Autoren lassen ihre Cover von befreundeten Mediendesignern oder Designern gestalten, die wenig Erfahrung mit dem kleinen Buchformat bzw. mit dem Genre oder Thema haben. Am besten ist, wenn du dir als Autor vor der Veröffentlichung die Cover in deinem Genre oder Thema ansiehst. Im Impressum der anderen Bücher kannst du dir die Cover-Designer heraussuchen und sie gegebenenfalls kontaktieren. Ein anderer Weg sind Suchen nach Cover-Designern auf Social Media: #buchcoverdesigner #fantasycover usw. usf.

Klappentexte sollen den Inhalte stimmig beschreiben

Im Selbstlerntutorial zu den Klappentexten erkläre ich, wie du für deinen Roman oder für dein Sachbuch überzeugende und ansprechende Klappen- und Werbetexte für die Rückseite deines Taschenbuchs, für deine Website und für deinen Verkaufsanbieter erstellst.

Denn fürs Web solltest du nicht die selben Texte nutzen, die du für die Rückseite deines Taschenbuchs erstellst. Für das Web brauchst du Werbetexte, die das Buch genauer beschreiben.

Viele Romanautoren bringen die Geschichte nicht auf den Punkt. Den Leser von Romanen interessiert immer die Geschichte. Und eine Geschichte entsteht immer dann, wenn ein Charakter durch irgendein Ereignis aus einer bestimmten Situation in eine neue Situation gebracht wird. Den Verlauf der Geschichte teasert man als Autor am besten an - denn die Leser kaufen das Buch wohl nicht mehr, wenn sie im Beschreibungstext schon sehen, wie die Geschichte ausgeht. ;)

Bei Sachbüchern steht eher der Mehrwert oder die Lösung zum Problem für den Leser im Vordergrund. Gut eignet sich bei Sachbüchern auch, auf Bonusmaterial oder Bonuskapitel einzugehen. Damit versteht der Leser auf einen Blick, wie sich das Buch von anderen Büchern zu diesem Thema unterscheidet.

Autorenseiten für Leser gestalten

Bei den Autorenseiten lesen die viele Besucher den Lebenslauf des Autors - dieser würde jedoch besser zu einem Bewerbungsschreiben für einen Job passen.

Was in die Autorenvita hineinkommt, ist eine spannende Geschichte zum Autor: Warum schreibt er in diesem Genre/zu diesem Thema, was macht diese Bücher besonders (warum soll ich sie denn als Leser kaufen, wenn es sicher schon andere in diesem Genre oder Thema gibt), was haben Leser bisher zu den Büchern gesagt und etwas Persönliches von dem Autor, um ihn besser kennenzulernen.

Lies hier mehr zur Autorenseite.

Leserstimmen zu deinem Buch zeigen

Warum sind eigentlich viele Autoren traurig darüber, wenn sie keine “offizielle Rezension” von den Lesern bekommen?

Social Proof – die Stimmen von anderen Menschen zum Buch – können viele Dinge sein, die du neuen Besuchern und Lesern zeigen kannst, damit sie Vertrauen in dein Buch bekommen: Besprechungen von Bloggern, Podcastern oder Vloggern, Medienberichte, Testleser-Stimmen, Stimmen anderer Autoren zu deinem Buch, VIP-Stimmen, Social Media-Beiträge oder -Stories zu deinem Buch, Testimonials zu deinem Buch, Leser-Transformationen (Sachbücher),...

All das lässt sich dafür nutzen, um neuen Besuchern oder Lesern zu verdeutlichen, dass das Buch lesenswert und gut ist! Es geht darum, all diese Leserstimmen regelmäßig zu zeigen (auf der Website, im Newsletter, auf Social Media,...), damit neue Besucher und Leser sehen, dass dieses Buch gut ist.

Marketing starten

Mit diesen vier Punkten hat der Autor ein ansprechendes und klares Produkt.

Und ab hier kann er Marketing (bzw. Werbung) dafür machen. Es gibt nicht den einen Marketing-Weg, den alle Buchautoren gehen müssen, sondern unzählige unterschiedliche Wege, um als Autor auf seine Bücher aufmerksam zu machen. :)

In diesem Blog-Beitrag habe ich einige Wege wie Content-Marketing, Affiliate-Marketing, Buchfunnels und Social Media-Marketing beschrieben. In einem andere Beitrag geht es darum, wie du neben Marketing auch noch Werbung für dein Buch machen kannst.

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