Warum Sachbücher Titel und Kapitel mit klingenden Namen brauchen

Wie findest du klingende Titel und Kapitel für dein Sachbuch?

Vor kurzem habe ich ein Sachbuch zum Thema Übergewicht bei Kindern gesucht.

Bis ich ein Gutes gefunden habe, vergingen gefühlte Stunden.

Warum?

Die Sachbücher zu diesem Thema haben neutrale bis steril anmutende Cover und Titel. Klickt man bei Amazon in die Amazon-eigene Leseprobe „Blick ins Buch“ hinein, kann man als Leser das Inhaltsverzeichnis sehen.

In vielen Fällen sind der Titel, das Inhaltsverzeichnis und der Aufbau des Buchs ausschlaggebend, ob ich es kaufe oder nicht. Denn schließlich möchte ich ein interessantes Buch lesen und schon vorher einen guten Eindruck über den Inhalt bekommen.

So wie die Sachbücher zu diesem Thema wenig einladende Cover haben, haben sie auch wenig klingende Namen. Sie sind mit einigen Wörtern versehen, die wie der aus dem Warteraum eines Arztes für Kinderkrankheiten klingt. Einladender und überzeugender wären unterhaltsamere und griffigere Titel und Kapitelnamen.

Leser-Perspektive: Was sieht der Leser bei seiner Suche?

Wechseln wir von der Perspektive des Autors weg hin zur Perspektive des Lesers: Er sieht bei seiner online Suche in den Suchergebnissen mehrere Buchcover und Titel. Das ist der erste Teaser, wie man ihn als Autor zum eigenen Buch locken kann.

Der Titel muss überzeugen und Lust auf das Buch machen. Außerdem muss er einmalig sein und darf keinen anderen Titel kopieren. Eine gute Ressource für den Titel-Check ist buchhandel.de.

Hier gibt es häufig zwei Fehler, die sich einfach vermeiden lassen:

Keywörter bei Titel/Untertitel

Ein Fehler ist, dass das wichtigste Keywort im Titel überhaupt nicht verwendet wird.

Das Keywort ist der relevanteste und konkurrenzfähigste Suchbegriff, unter dem die Leser nach einem Buch wie diesem suchen. Mehr zu diesem Thema HIER.

Sieht der Leser das Keywort im Titel, ist es wie ein Match: Er weiß, dass das Buch zu seiner Suche passt und nimmt es genauer unter die Lupe. Wer zumindest ein Keywort im Titel und/oder Untertitel verwendet, gibt dem Leser eine große Sicherheit, dass das Buch zu seinen Vorstellungen und Wünschen passt.

Keywörter-Stuffing bei Titel/Untertitel

Ein anderer Fehler ist, dass zu viele Keywörter im Titel und/oder Untertitel angegeben sind. Besonders Amazon Kindle-Geschäftsmodell Autoren setzen das vermehrt um. Sie wissen, dass Amazon diese Bücher in den vorderen Suchergebnissen reiht.

Wenn ein Buch aber „Übergewicht bei Kindern – Wie Sie das Übergewicht bei Kindern reduzieren und andere Tipps, um das Übergewicht bei Kindern zu verringern“ lautet, kommt die Wiederholung nicht so gut an. (Damit lassen sich die Bücher der Amazon Kindle-Geschäftsmodell Autoren erkennen.)

Deswegen ist der beste Rat, das wichtigste Keywort in den Titel und/oder Untertitel nur einmal einfließen zu lassen.

Wenn der Titel und/oder Untertitel den Leser anspricht, sieht er sich das Buch genauer an: Er klickt in die Leseprobe hinein, um mehr über das Buch zu erfahren.

Die meisten Lesern begutachten hier zwei Dinge: Inhaltsverzeichnis und Schreibstil. Sie möchten wissen, welche Informationen sie in diesem Buch bekommen und ob der Schreibstil flüssig und unterhaltsam zu lesen ist.

Headline-Stil bei Kapitelnamen

Nun kommt das Buch mit Kapitelnamen wie Einleitung zum Thema, Warum Übergewicht bei Kindern entsteht, Maßnahmen gegen Übergewicht,… daher. Das ist wenig einladend und unterhaltsam. Diese sterilen Namen reißen wohl keinen Leser vom Hocker. Sie sind erklärend und beschreibend und würden gut zu einem Fachbuch passen.

Wer über die Kapitelnamen nachdenkt als wenn sie Headlines einer Zeitung wären, hat mehr Chancen auf ein Daumen hoch vom Leser.

Wie lässt sich ein „Headline-Stil“ erreichen?

In einem Sachbuch geht es weniger darum, informativ zu sein, sondern unterhaltsam zu sein. Besonders bewährt haben sich Metaphern, Sprachbilder, Vergleiche, Fragen, Adjektive mit Nomen und sich in den Leser hineinzuversetzen.

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Klarerweise sollten die Kapitelnamen zum Inhalt des Kapitels passen.

Feuerprobe zu Titeln und Kapitelnamen

Wer die Feuerprobe für seinen Titel und Kapitelnamen machen möchte, fragt seine Testleser nach ihrer Meinung.

Hier hat sich ein Bewertungssystem von 0 bis 10 bewährt: Die Leser geben ihre Meinung zu den Namen ab. Erhält ein Titel oder ein Kapitelname weniger als 5 Punkte, denkt man sich am besten einen anderen aus

Selbst wenn das Buch schon veröffentlicht ist, kann man als Autor in einer Neuauflage noch immer die Namen der Kapitel ändern. Beim Titel wird es schwieriger, denn dieser ist rechtlich geschützt und mit der Pflichtabgabe an die jeweilige Nationalbibliothek für dieses Buch verankert.

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